St. Laurentius in Sandau
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Stadtkirche St. Laurentius in Sandau an der Elbe, rekonstruierter Turm.
Ein Ort für Gottesdienst, Konzert und Klassentreffen
Die "KiBa-Kirche des Monats Oktober 2019" in Sandau
Die Laurentiuskirche in Sandau (Sachsen-Anhalt) ist die "Kirche des Monats Oktober 2019" der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Die Anfang des 13. Jahrhunderts erbaute Backsteinbasilika ist bei Gemeindemitgliedern wie bei Touristen beliebt. Die derzeitige Sanierung des Dachs über dem Chor wird von der Stiftung, die die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gegründet hat, mit 15.000 Euro gefördert.

"In der Kirche sind eigentlich immer Leute", sagt Pfarrer Hartwig Janus. St. Laurentius ist der unangefochtene Mittelpunkt der kleinen Stadt an der Elbe. Konzerte und Ausstellungen finden dort regelmäßig statt, aber auch Familienfeiern und Klassentreffen.

Als Station auf der Straße der Romanik und am Elberadwanderweg gelegen, wird die Kirche auch von rund 3000 Touristen pro Jahr aufgesucht. Von Ostern bis zum Reformationstag stehen den Gästen ehrenamtliche Kirchenführer in der offenen Kirche zur Verfügung. Obwohl das Hauptschiff bis vor wenigen Wochen für die Dachsanierung eingerüstet war, sind die Besucherzahlen "konstant gut geblieben", sagt der Pfarrer. Das vermutlich auch des Turmes wegen, der regelmäßige Ausstellungen, einen guten Panoramablick und das "höchste Storchennest in Sachsen-Anhalt" bietet.

Von niederländischen Kolonisten erbaut, wurde St. Laurentius der Klosterkirche Jerichow nachempfunden. Die Kreuzrippengewölbe im Chor kamen im Zuge eines Umbaus Mitte des 15. Jahrhunderts hinzu. Bei einem Stadtbrand im Jahr 1695 wurde das Innere der Kirche stark beschädigt und im barocken Stil erneuert. Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte eine Restaurierung, bei der romanische Elemente wiederhergestellt wurden. Der Westturm wurde in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs zerstört. Lange Jahre blieb die Ruine als Mahnmal stehen, erst Anfang der 2000er Jahre entschied sich die Gemeinde für den Wiederaufbau.

Bei den Sanierungsarbeiten am Kirchenschiffdach in den vergangenen Monaten hatte der Turm ein gutes Ausweichquartier für die Gottesdienste geboten. Das Dach des Chors lässt sich nun von außen restaurieren. 160.000 Euro sind dafür veranschlagt.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 32,3 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bereits Förderzusagen über mehr als 1,3 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.600 Mitglieder engagieren sich bundesweit im "Förderverein der Stiftung KiBa e.V." Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de