Bis zu drei Runden darf man dann zu einer Pfarrerin oder einem Pfarrer kostenlos in die Gondel steigen und dort miteinander ins Gespräch kommen, sagt Mit-Organisatorin Pfarrerin Conny Schieder. Die Idee ist, etwas zu erzählen, was einem schwer auf der Seele liegt - und erleichtert wieder auszusteigen. Eine Runde dauert zwei Minuten. Ihr Pfarrerskollege Benedikt Wolff hatte Ähnliches 2017 beim Reformationsjubiläum in Wittenberg gesehen.
"Wir haben keine Erwartungen - wir sind einfach sehr gespannt, wer und was dort auf uns zukommt", erläutert Pfarrerin Schieder. Sie selbst wird am Fuß des Riesenrades bleiben und dort als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen: "Wir bieten das ja zum ersten Mal an. Vielleicht hat der ein oder andere noch eine Frage, bevor er einsteigt." Auch Dekan Klaus Mendel beteiligt sich an der Aktion. Neuland ist die Arbeit auf der "Kerwa" für das Gunzenhäuser Pfarrkapitel allerdings nicht. Schon vergangenes Jahr hatten sie auf der Autoscooter-Fläche zum Gottesdienst eingeladen. Auch am Sonntag (15. September) wird dort wieder unter dem Motto "Cruisen mit Gott" ab 10 Uhr gefeiert.
Ohne die gute Zusammenarbeit mit den Schaustellern wären solche Aktionen "nicht denkbar", betont Pfarrerin Schieder und bedankt sich ausdrücklich für die Gastfreundschaft. "Wir als Kirche können ja nicht immer nur darauf warten, dass die Leute zu uns kommen - wir müssen zu ihnen gehen", erläuterte die evangelische Theologin: "Und auf der 'Kerwa' in Gunzenhausen, da sind die Leute."