Am 17. Juni startete der 60-jährige Theologe seine Fahrt auf der schottischen Insel Iona, weil es dort eine ökumenische Kommunität gibt, die geistliches Leben, liturgische Impulse und politisches Engagement verknüpft. Brandy sah danach das Nagelkreuz von Coventry, war Gast in Taizé, besuchte Klöster wie die Abbaye de Hautecombe, war in Assisi und am Petersdom in Rom. Die Tour führte bisher in teils extremen Steigungen beispielsweise über die Alpen und mehrfach über die Apenninen.
Mittlerweile ist Brandy in Griechenland, am Wochenende übernachtete er am ambrakischen Golf in Menidi. "Unglaublich! Ich kann es kaum fassen und fühle mich jetzt wirklich 'im Flow'", schreibt er in seinem Blog und führt weiter aus: "Körperlich geht es mir im Moment ausgezeichnet. Und mental ebenso. Ich empfinde das Ganze hier von Tag zu Tag mehr als ein großes Geschenk. Ein großes Gottesgeschenk."
Bis Ende des Monats will Brandy Jerusalem erreichen. Seine Pilgertour steht im Zusammenhang mit dem laufenden "Jahr der Freiräume" in der hannoverschen Landeskirche. "Ich möchte Erfahrungen mit Leib, Seele und Geist machen, mit der Natur, mit mir selbst, mit anderen Menschen und mit Gott", schreibt Brandy.
Mit dem Themenjahr will die hannoversche Landeskirche 2019 dazu ermutigen, neue Wege gegen zunehmenden Stress, Überforderung und Arbeitsverdichtung zu gehen. Brandy macht eigenen Angaben zufolge erstmals in seinem Berufsleben ein "Sabbatical", wie es für alle Pastorinnen und Pastoren in der hannoverschen Landeskirche möglich ist. Wer ihm auf seiner Reise folgen will, kann in seinem Blog unter der Adresse https://brandy-pilgerblog.wir-e.de/aktuelles lesen, wo er gerade unterwegs ist und was ihm dabei begegnet.
Wichtig seien ihm nicht möglichst viele Kilometer, "sondern die menschlichen und geistlichen Erfahrungen auf dem Weg", betont Brandy. Zum Start hatte ihn der hannoversche Landesbischof Ralf Meister mit den Worten verabschiedet, er wünsche ihm "prägende, geistliche Erfahrungen und dass er mit neuen Ideen zurück in seinen Dienst kommen wird". Von Irland bis Israel auf dem Rad unterwegs zu sein, sei "ein mutiges Abenteuer".