Zum Allianz-Hauptvorstand gehörten inzwischen Vertreter aus 14 verschiedenen Konfessionen und Denominationen, sagte Steeb dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag in Stuttgart. Steeb übergibt am 12. Juni im thüringischen Bad Blankenburg nach über 30 Jahren das Amt des Generalsekretärs an den promovierten Betriebswirt Reinhardt Schink.
Dass die Evangelische Allianz wegen ihrer konservativen Positionen zu Ehe, Familie, Abtreibung und Homosexualität manchmal zur "Neuen Rechten" in Deutschland gezählt wird, hält Steeb für eine Verunglimpfung. "Anstelle von sachlicher Diskussion wählt man eine solche Zuschreibung und meint, damit könne man sich mit den Sachfragen über die Grundwerte unserer Gesellschaft einfach entziehen", sagte er. Tatsächlich gehe es etwa beim Thema Abtreibung auch um Frauenrechte, da immer mehr weibliche Föten nur aufgrund ihres Geschlechts abgetrieben würden.
Besorgt äußerte sich Steeb darüber, dass in den vergangenen Monaten mehrfach christliche Gruppen in Deutschland daran gehindert worden seien, öffentliche Vorträge zu veranstalten. Christen sollten sich aber nicht zurückziehen, sondern ihren Glauben offensiv vertreten und dazu stehen, auch wenn es Nachteile mit sich bringe, unterstrich er.
Die Evangelische Allianz wird nach Einschätzung Steebs zur Hälfte von Christen aus evangelischen Landeskirchen getragen. Während die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Mitglieder verliere, stagnierten die Zahlen bei den Freikirchen. Angesichts einer zurückgehenden Bevölkerung sei Stagnation aber "eigentlich schon Wachstum", sagte der Generalsekretär. Zur Deutschen Evangelischen Allianz gehören nach eigenen Angaben mehr als eine Million evangelikaler Christen.