Euer erstes Album heißt „R.A.P.“, das steht für „Radikal anders predigen“. Wie funktioniert das?
Alexander: Viele junge Leute fühlen sich nicht mehr angesprochen von der Kirche. Sie gehen oft auch nicht in den Gottesdienst, deshalb kann man sie von der Kanzel aus nicht mehr erreichen. Aber jeder junge Mensch hört Musik, dieses Medium ist omnipräsent. Und wenn die Leute nicht mehr in den Gottesdienst kommen, dann bringen wir die Botschaft eben zu ihnen. Das Coole an Rap ist ja, dass man extrem viel Text in die Songs packen kann. Deswegen ist das eigentlich eine moderne lyrische Predigt.
Worum geht es in euren Songs konkret?
Alexander: Einige Songs sind ganz einfach Lobpreis, wir nennen das „Worship-Hop“. Das ist etwas, was man sonst auch in der Kirche hört – nur halt auf einen unkonventionellen Beat. Für uns ist das das Medium, wie wir unserem Gott die Ehre geben können.
Viele unseres Songs handeln aber auch vom Leben als junger Christ in der heutigen Gesellschaft, dass man auch mal belächelt wird oder mit welchen Problemen man sonst zu kämpfen hat. Wir wollen, dass der christliche Glaube nicht so behandelt wird, als wäre er eine Krankheit. Deshalb wollen mit unserer Musik junge Menschen ermutigen, ihren Glauben offen und stolz zu leben. Der Glaube ist schließlich nichts, wofür man sich schämen muss. Ganz im Gegenteil: Wir finden, dass es wert ist, diesen Jesus kennenzulernen.
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Ihr habt einen Song mit dem Titel „BKNNTNS“. Was ist das Bekenntnis, das ihr auf der Bühne ablegt?
Alexander: Wir bekennen uns dazu, Christen zu sein. Wir bekennen uns zu dem, was Jesus für jeden Menschen am Kreuz gemacht hat. Und wir bekennen uns zur Liebe.
In dem Song BKNNTNS geht es ja auch um diesen Kampf zwischen Hass und Liebe, zwischen Verbitterung und Vergebung. Und es ist eigentlich eine Hymne an die Liebe, wo wir sagen: Es ist ein Kampf, den jeder zu kämpfen hat. Aber es ist kein Kampf mit Waffen, sondern es ist ein Kampf, den du in deinem Inneren kämpfen musst. Und das ist unsere Hymne an die Liebe, ja.
Was bedeutet es denn für euch, auch immer wieder Bekenntnis abzulegen mit euren Songs? Denn das macht ihr ja, oder?
Alexander: Genau. Im Grunde machen wir das jedes Mal, wenn wir ein Konzert spielen. Jedes Mal, wenn auch nur irgendwo auf der Welt jemand unsere Songs hört, ist das ein Bekenntnis von uns. Und das ist mir am Anfang gar nicht so leichtgefallen. Es bedeutet schließlich, immer wieder die Hosen herunterzulassen und sich darauf zu fokussieren, für wen wir das tun und wer uns dazu berufen und befähigt hat. Denn nicht wir sind es, die es verdienen gefeiert zu werden. Wir sind Diener und machen das alles im Auftrag und im Namen von unserem Gott.
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In eurem Song „JC-Lifestyle“ gibt es eine Liedzeile, in der ihr sagt, dass euch Likes völlig egal sind. Ist das wirklich so?
Alexander: Ja, wir messen unseren Erfolg nicht an der Anzahl der Likes. Wir würden die Musik genauso machen, wenn uns niemand zuhören würde. Aber natürlich freuen wir uns, wenn unsere Musik auf positive Resonanz stößt. Anfang des Jahres konnten wir auch den SPH Bandcontest gewinnen, das ist der größte Bandcontest in Deutschland mit über 1500 Bands. Darüber haben wir uns riesig gefreut!
Natürlich hat das aber nicht jedem gefallen. Es gibt Menschen, die fühlen sich allein durch die Tatsache, dass man seinen Glauben bezeugt – egal wie man es formuliert – auf den Schlips getreten. Und wir mussten lernen, damit umzugehen.
Wie geht ihr denn damit um?
Alexander: Wir mussten lernen, den Wert unserer Arbeit nicht vom Applaus oder den Buh-Rufen der Menschen abhängig zu machen. Anfang des Jahres gab es einen Shitstorm im Internet, wo ein Video von uns innerhalb kürzester Zeit fast eine Million Leute erreicht hat. Innerhalb von wenigen Tagen haben wir tausend Kommentare bekommen – zum Teil waren die wirklich böse und unter der Gürtellinie, zum Teil haben wir auch Drohungen bekommen. Das hat uns erstmal richtig fertig gemacht.
Im Nachhinein haben wir gemerkt, dass es ein Problem war, unseren Wert darauf aufzubauen, dass die Leute unsere Musik gefeiert haben. Denn dann waren wir natürlich anfällig dafür, als die Leute es nicht getan haben. Es ist aber wichtig, seinen Wert davon abzukoppeln. Heute sagen wir: Wir lieben unsere Hater. Und das meinen wir auch so.