Außer über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen, wenn die Einrichtung zuvor attackiert worden sei, gebe es bislang keinen Schutz für Moscheen, sagte Mazyek der "Heilbronner Stimme" (Montag). "Diesen Umstand, dass Moscheen praktisch ungeschützt sind, haben wir immer wieder angemahnt und kritisiert, ohne dass Konsequenzen gezogen worden sind."
In der muslimischen Gemeinde leide inzwischen das Vertrauen in die Arbeit der Sicherheitsbehörden, fügte er hinzu. "Viele haben das Gefühl, dass ihre Sorgen und ihr nachvollziehbares Sicherheitsbedürfnis nicht ernstgenommen werden."
Die Zahl der Angriffe auf Moscheen in Deutschland nehme zu, klagte Mazyek. Besserer Schutz wirke abschreckend auf Täter, die immer dreister und heftiger vorgingen, erklärte der Zentralrats-Vorsitzende. Auch müsse der Staat sichtbar machen, dass ihm die Sicherheit seiner muslimischen Bürger nicht egal sei.
Er begrüßte es, dass "mit Horst Seehofer erstmals ein deutscher Innenminister den Umstand eines erhöhten Sicherheitsrisikos im Zusammenhang von Moscheen erkennt, und zudem sicherheitspolitische Konsequenzen ankündigt." Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte der "Bild"-Zeitung (Montag) gesagt: "Auch religiöse Einrichtungen können Ziele von Terroristen sein. Wenn es Anhaltspunkte für Gefahren gibt, wird der Schutz verstärkt."
Bei den Anschlägen auf zwei Moscheen in Neuseeland waren am Freitag 50 Menschen durch Schüsse getötet und mindestens 50 weitere verletzt worden. Unter Verdacht steht ein rechtsextremer Australier.