Das Gedenken an die Weltkriege sei eine gesellschaftlich unverzichtbare Aufgabe, sagte Rink am Rande der EKD-Synode. Von den Kriegsereignissen des 20. Jahrhunderts seien fast alle Nationen noch immer gezeichnet. Die in diesem Jahr besonders intensive Beschäftigung mit dem Ersten Weltkrieg, der in mehreren Ländern "Großer Krieg" genannt werde, habe dies neu vor Augen geführt, so Rink. Dass in ganz Europa und auf anderen Kontinenten Soldatenfriedhöfe betreut würden, sei maßgeblich das Verdienst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Förderer des Volksbundes.
"In Deutschland hat sich nach 1945 eine Gedenkkultur entwickelt, aus der Trost, Hoffnung und Engagement fließen", äußert Rink. Kriegsschuld und Scham seien dabei eine Seite, die andere Seite sei, dass über den Gräbern Versöhnung möglich geworden sei. Das gelte selbst bei Ländern, mit denen lange keine Versöhnung möglich schien.
Der Militärbischof verdeutlichte dies unter Verweis auf seinen kürzlichen Besuch eines deutschen Soldatenfriedhofs im Westkaukasus in der Russischen Föderation. Dort hatte Rink gemeinsam mit dem Präsidenten des Volksbundes, Wolfgang Schneiderhan, und dem Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels, das zehnjährige Bestehen der Gedenkstätte begangen. Ihn habe tief bewegt, dass sich Gebirgsjäger der Bundeswehr aus Bad Reichenhall an der Suche nach Gefallenen beteiligen durften.
Auch hätten Verwandte von deutschen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges die Feier begleitet. Söhne, Töchter, Enkel und Urenkel hätten dort die Namen ihrer Väter, Großväter und Urgroßväter aufgefunden. In dem namentlichen Gedenken auf den Steinstelen des Friedhofs in Apscheronsk komme eine unmissverständliche Mahnung Ausdruck: "Kriege, die für 'gerecht' erklärt und bejubelt werden, darf es nie wieder geben." Der Gedanke des Friedenstiftens durch Begegnung und gemeinsames Lernen wachse, so Rink: "Wir verneigen uns vor den Toten, unser Dank gilt den helfenden Händen des Volksbundes."