Die Bedingungen für eine sichere Rückkehr der muslimischen Minderheit seien in Myanmars Bundesstaat Rakhine, von wo sie geflohen sind, nicht gegeben. Die Organisation Fortify Rights forderte, die Sicherheitskräfte in Bangladesch müssten damit aufhören, Rohingya einzuschüchtern.
Die Regierungen haben sich Ende Oktober darauf verständigt, ab Donnerstag mit einer Rückführung zu beginnen. Zunächst sollen 2.260 Flüchtlinge aus 485 Familien zurückgebracht werden. Schon vor einem Jahr hatten die zwei Länder eine ähnliche Vereinbarung unterzeichnet, die jedoch nicht umgesetzt wurde. Wegen einer brutalen Armeeoffensive sind seit Ende August 2017 mehr als 700.000 Rohingya aus dem vorwiegend buddhistischen Myanmar nach Bangladesch geflohen.
Laut Fortify Rights haben bangladeschische Sicherheitskräfte versucht, von den Rohingya Angaben für eine biometrische Erfassung und "Identitätskarten" zu erzwingen. Die Betroffenen berichteten, sie seien geschlagen und bedroht worden. "Die Rohingya sollten nicht wie Gegenstände in einem bilateralen Schachspiel behandelt werden", kritisierte der Leiter der Organisation, Matthew Smith.
Der International Crisis Group zufolge sind mehrere Flüchtlinge aus Angst untergetaucht, mindestens einer hat einen Selbstmordversuch unternommen. Die Weltgemeinschaft müsse Druck auf Bangladesch und Myanmar ausüben, um die Rückführung zu verschieben. UN-Ermittler und Menschenrechtler sprechen von einer anhaltenden Verfolgung der Rohingya in Myanmar, die Ausmaße von Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erreicht habe.