Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari hat einen Anschlag auf eine katholische Kirche im Süden des Landes verurteilt, bei dem am Dienstag zwei Priester und 17 Besucher einer Messe getötet wurden. Das teuflische und hinterhältige Attentat sei eindeutig mit dem Ziel verübt worden, einen Glaubenskrieg in der Region anzufachen, warnte Buhari der Zeitung "This Day" vom Mittwoch zufolge. Der Staat werde alles tun, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Hinter dem Anschlag werden bewaffnete Viehdiebe vermutet.
Augenzeugen berichteten, Viehdiebe hätten nach dem Angriff auf die katholische Kirche während einer Messe in der Stadt Mbalom im Bundesstaat Benue mehr als 100 Häuser niedergebrannt und Felder zerstört. In der Region im Zentrum Nigerias, gut 300 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Abuja, gibt es seit längerem einen bewaffneten Konflikt zwischen den zu den Fulani zählenden, überwiegend muslimischen Nomaden und sesshaften Bewohnern, von denen viele christlich sind. Vor fünf Tagen erst hatten militante Fulani zehn Bewohner einer nahen Stadt ermordet.
In dem Konflikt geht es um Landrechte, aber auch um wirtschaftliche Interessen und politischen Einfluss. Der Glaube wird in diesem Konflikt offenbar von beiden Seiten instrumentalisiert. Bewohner von Mbalom warfen den nigerianischen Behörden vor, sie nicht vor den Viehdieben geschützt zu haben. Dabei habe einer der getöteten Priester bereits Anfang des Jahres vor einem drohenden Überfall gewarnt und Polizeischutz angefordert. In Nigeria sind etwa die Hälfte der fast 200 Millionen Einwohner Muslime, die vor allem im Norden leben. Etwa 40 Prozent sind Christen.