Demnach riss eine Selbstmordattentäterin Besucher eines Markts in den Tod. Bei den zwei weiteren Detonationen unmittelbar vor dem Lager gab es zahlreiche Verletzte. Hinter den Attentaten steckt vermutlich die Terrororganisation Boko Haram, die sich als Teil des sogenannten "Islamischen Staats" versteht.
Hilfsorganisationen warnten am Mittwoch vor einer Zunahme der Gewalt gegen Zivilisten und Flüchtlinge im Norden Nigerias. Seit Juli habe es im Nordosten des Landes 190 solcher Fälle gegeben, sagte Ernest Mutanga, Programmleiter des Norwegischen Flüchtlingsrats in Nigeria. Das seien mehr als im Mai und Juni zusammengenommen. "Camps für vertriebene Frauen und Kinder werden willkürlich angegriffen, das gleiche gilt für bislang als sicher geltende Dörfer."
Grund dafür ist nach Ansicht des Flüchtlingsrats die nigerianische Militäroffensive gegen Boko Haram. Die Terroristen suchten sich in diesem Zuge sogenannte weiche Ziele.
Die zunehmende Gewalt trifft die Bevölkerung im Nordosten Nigerias zusätzlich zu einer Hungerkrise, unter der gut fünf Millionen Menschen leiden. Mutanga zufolge ist die Gefahr, dass eine Hungersnot ausbricht, sehr groß. Er forderte die nigerianischen Sicherheitskräfte auf, Flüchtlingslager und ihre Bewohner besser zu schützen.
Boko Haram will nach eigenen Angaben einen islamischen Gottesstaat im Norden Nigerias errichten. Die Gruppe wird für mindestens 20.000 Tote verantwortlich gemacht.