So ist der Plan: Tore der Freiheit.
Foto: Christian-Ditsch.de/Christian Ditsch
So ist der Plan: Tore der Freiheit.
Weltausstellung Reformation in Wittenberg
Die Weltausstellung Reformation ist eine Schau unter freiem Himmel, die vom 20. Mai bis 10. September 2017 in Wittenberg stattfindet. Mit dem 16-wöchigen Programm feiert die Lutherstadt in diesem Jahr das 500. Reformationsjubiläum.

Unter dem Titel "Tore der Freiheit" beschäftigen sich mehr als 80 Kirchen, Organisationen und Kulturschaffende aus aller Welt mit den Herausforderungen unserer Gesellschaft im 21. Jahrhundert. Entlang der ehemaligen Wallanlagen um die Wittenberger Altstadt entstehen dazu sieben "Torräume" zu gesellschaftlich relevanten Themen. Die Tore bieten sowohl Information und Diskussion als auch Unterhaltung. Gleichzeitig sollen sie die sieben Themenschwerpunkte der Ausstellung körperlich erlebbar machen:

 1) Der Torraum "Welcome" lädt ankommende Gäste am Wittenberger Hauptbahnhof auf einen 25 Meter hohen Aussichtsturm ein, der in seiner Form der Jubiläums-Lutherbibel nachempfunden ist. In unmittelbarer Nähe steht der Truck des Stationenweges, der in den vergangenen Monaten durch Europa getourt ist.

 2) Im Bereich "Spiritualität" in der Nähe des Lutherhauses soll ein Wegenetz aus Stegen den biblischen Bergaufstieg symbolisieren und damit zu einem Ort des Gebetes und der Meditation werden. Täglich sollen auf dem Bunkerberg Morgen- und Mittagsandachten gefeiert werden.

 3) Unter dem Schlagwort "Jugend" geht es in einem Labyrinth aus Holzstelen um Orientierungssuche, Chancengleichheit, Zukunft und Demokratie.

 4) Der Torraum "Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung" möchte mit einer Kunstinstallation aus originalen und nachgebauten Flüchtlingsbooten auf dem Schwanenteich der Altstadt die Themen Asyl und Migration debattieren.

 5) "Globalisierung. Eine Welt" widmet sich der Umwelt, dem Klimaschutz und dem nachhaltigen Umgang mit der Natur. Zu sehen geben soll es hier die "LichtKirche", einen offenen Küchenraum für Herdgespräche sowie das "Eine-Welt-Zelt" der Hilfs- und Missionswerke.

 6) 500 Bäume im Luthergarten sind eine der Attraktionen des Raumes "Ökumene und Religion". Dort stehen das friedliche Miteinander, Gemeinsamkeiten und Begegnungen von Religionen und Kulturen im Mittelpunkt. In einem Riesenrad können sich Fahrgäste mit Seelsorgern aussprechen.

 7) Der Torraum "Kultur" soll Schnittstelle zwischen Kunst und Religion sein. Auf dem Areal dieses Torraumes befinden sich die für die Reformation bedeutsame Schlosskirche mit der Thesentür, das Alte Gefängnis als Schauplatz der Kunstausstellung "Luther und die Avantgarde" sowie Konzertbühnen. Die deutschen Musiker Joris, Laith Al-Deen, Klaus Hoffmann und Culcha Candela treten dort ebenso auf wie Tanzensembles, Theatergruppen und Chöre.

Entworfen wurden die Torräume von Studenten und Arbeitsgruppen aus Kirche, Politik und Gesellschaft im deutschsprachigen Raum. Passend zur Weltausstellung soll es eine kostenlose App geben, die unter anderem einen Audio-Guide enthält. Margot Käßmann, die Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum, gehört zu den Stimmen des digitalen Stadt- und Weltausstellungsführers.