Eingeführt wird der neue Bischof am Sonntag in einem Gottesdienst in der Hamburger Hauptkirche St. Petri. Die erste Amtszeit beträgt vier Jahre.
Anders als bei Bischofswahlen der evangelischen Landeskirchen wurde die Liste der Kandidaten vor der Wahl nicht veröffentlicht. Der Abstimmung stellten sich am Mittwoch vier Kandidaten: Neben Rückert waren es die Pastoren Lothar Elsner, Hans-Martin Niethammer und Werner Philipp. Rückert erreichte im vierten Wahlgang die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Rund 100 Delegierte und beratende Mitglieder aus dem In- und Ausland nehmen an der sechstägigen Zentralkonferenz der Methodisten in Hamburg teil, die am Sonntag zu Ende geht.
Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft mit den evangelischen Landeskirchen
Zur Evangelisch-methodistischen Kirche zählen bundesweit rund 60.000 Christen. Die Freikirche ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und im Weltkirchenrat (ÖRK). Sie ist in der sozialdiakonischen Arbeit engagiert und unterhält zahlreiche Krankenhäuser und Altenheime. 1987 erklärten die Evangelisch-methodistische Kirche und die evangelischen Landeskirchen die Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft, so dass Taufen und Abendmahl wechselseitig anerkannt werden und Theologen sich gegenseitig vertreten können.
Die methodistische Kirche ging im 18. Jahrhundert als Reformbewegung aus der anglikanischen Kirche in England hervor. Gründer war der britische Geistliche John Wesley (1703-1791), der sich auch vom Reformator Martin Luther und dem deutschen Pietismus anregen ließ. Nach eigenen Angaben gehören weltweit rund 60 Millionen Menschen methodistischen Gemeinden an. Besonders stark ist die Kirche in Afrika und in den USA vertreten.