"Hoffnung und Angst laufen gemeinsam", sagt Paulo Brandão. "Wir sind eigentlich ein gläubiges und auch abergläubisches Volk. Was allerdings die Politik angeht, glauben wir aber an gar nichts mehr."
Paulo Kartegiane Rodrigues Brandão arbeitet in einem der vielen Saftläden von Copacabana. Der 33-Jährige hofft, wieder so viele Kunden bedienen zu können wie bei der Weltmeisterschaft. 2014 hat er rund um die Uhr gearbeitet und das will er diese Jahr auch durchhalten. "Es ist wirklich harte Arbeit, aber es lohnt sich, auch wenn am Ende doch andere sind, die das große Geschäft machen", sagt Paulo.
Der Saftladenbesitzer ist der Meinung, dass die Infrastruktur der Stadt trotz aller versprochenen Maßnahmen nicht perfekt vorbereitet war, so viele Menschen gleichzeitig zu empfangen. Er sagt aber auch, dass 2016 viele Projekte beendet worden seien. "Es wird auf alle Fälle besser laufen als bei der WM", war Paulo zu Beginn der Spiele überzeugt.
Er findet auch, die Menschen sollten die positiven Veränderungen anerkennen. Die Regierung wiederum müsse diese Neuerungen pflegen, wenn die Spiele vorbei sind, sowie die angefangenen Projekte zu Ende führen. Bei ihm ist ein Funken neuer Hoffnung aufgeglüht, dass die Olympischen Spiele die Stadt gründlich verändern können.
Wenn das passiert, kann man von einem Vermächtnis der Olympischen Spiele für die Stadt Rio sprechen. Das Wort "Vermächtnis" ist zur Zeit in aller Munde, als hätten die Einwohner von Rio eine Art Vereinbarung mit der Regierung geschlossen. Deswegen ist die Stimmung 2016 wahrscheinlich so viel entspannter als vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2014.
Am besten, wir schauen 2018 nochmal hin…