chrismon spezial Willkommen!
Illustration: Grafik: Lisa Fernges
Bitte in beide Richtungen lesen!
Heute erscheint chrismon spezial "Willkommen!" für Flüchtlinge und Unterstützer
"Wie lebt Ihr eigentlich?" Um diese Frage geht es in erster Linie im neuen Magazin chrismon spezial "Willkommen!", das heute in drei Sprachen erscheint: Deutsch, Farsi und Arabisch.

Was feiern Christen an Ostern und Weihnachten? Kann die Kirche Flüchtlingen helfen, eine Wohnung zu finden? Und was ist falsch daran, die Eltern der Angebeteten zu fragen, wenn man sie heiraten möchte? In der neuen Sonderausgabe des evangelischen Magazins chrismon stellt sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Flüchtlingen aus dem arabisch- und persischsprachigen Raum vor. "Die Erfahrungen der Flüchtlingshelfer zeigen, viele der Angekommenen sind persönlich interessiert, mehr über die Alltagskultur des Christentums in Deutschland zu erfahren. Wichtig war uns, dass wir die Flüchtlinge darüber unterhaltsam informieren. Wir freuen uns, wenn wir ihnen unsere Kultur und den christlichen Glauben näherbringen können, ohne dabei belehrend zu sein", sagt Arnd Brummer, Chefredakteur von chrismon.

Das Magazin richtet sich insbesondere an Flüchtlinge aus dem arabischen und dem persisch-afghanischen Raum, die einen Einblick in unsere Kultur und unseren Glauben erhalten wollen. Es ist aber auch für Ehren- und Hauptamtliche gedacht, die mit Flüchtlingen arbeiten oder mit den Neuankömmlingen Kontakt aufbauen wollen – ob in Kirchengemeinden oder Notunterkünften der Diakonie.

Arnd Brummer über das "chrismon spezial Willkommen!"

Das 24-seitige Magazin erscheint in zwei Versionen: Arabisch/Deutsch und Farsi/Deutsch. Das bedeutet auch, dass in beide Richtungen gelesen werden muss bzw. kann: "Es war eine spannende Herausforderung, ein Magazin zu layouten, bei dem der deutsche Text und die fremdsprachigen Schriftzeichen, die von rechts nach links gelesen werden, auf einer Doppelseite stehen", sagt Artdirector Dirk Artes.

Natürlich kommen Geflüchtete selbst zu Wort. Drei muslimische Syrer richten ihre Fragen an den Diakoniepräsidenten Ulrich Lilie: Was kann die Kirche tun, um den Nachzug der Familien zu erleichtern? Wie kann die Kirche dabei helfen, den Deutschen die Angst vor den Muslimen zu nehmen? Kann die Kirche helfen, dass ausländische Studienabschlüsse schneller anerkannt werden? Kann die Kirche helfen, noch mehr Kontakte zwischen Flüchtlingen und Deutschen zu vermitteln? Zwei syrisch-christliche Flüchtlinge interviewen ihre Helfer und fragen nach deren Motivation. Und ein Exiliraner erzählt, wie er in Deutschland die Liebe seines Lebens fand.

Aber auch grundsätzliche Infos kommen nicht zu kurz. Unter der Überschrift "Wie seid ihr Protestanten eigentlich?" finden sich Erklärstücke zu Familie, Liebe, Sexualität, Satire und Gewalt. "Was feiert ihr da?" liefert knappe Hintergründe zu den kirchlichen Festtagen Ostern und Weihnachten, zur Bedeutung des Fastens für Protestanten und zum Reformationstag. Dazu kommen Informationen zu christlicher Ethik und Geschichte und zu zentralen Bibelstellen. Außerdem gibt es Serviceseiten mit Hinweisen auf mobile Angebote für Flüchtlinge oder Engagierte.

Die syrische Romanautorin Rosa Yassin Hassan und die afghanische Journalistin Sharmila Hashimi haben die deutschen Texte übersetzt und auch eigene Beiträge geschrieben.

Sharmila Hashimi stellt chrismon spezial "Willkommen!" AUF FARSI vor und erzählt, warum es ihr wichtig war, das Heft zu übersetzen und welchen Nutzen ihre Landsleute vom Heft haben.

Das Magazin soll Deutschen und Flüchtlingen den ers­ten Kontakt erleichtern und gegenseitiges Verständnis schaffen. "Für uns Christen ist das Gebot, den Fremden zu lieben, die Erfüllung der Gottes- und Nächstenliebe, wie sie uns Jesus Christus vorgelebt hat. Flüchtlinge sind unsere Nächsten", sagt Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). "Ich bin mir ganz sicher: Unser Zusammenleben kann gelingen, auch angesichts der hohen Zahlen von Flüchtlingen und angesichts unserer unterschiedlichen Religionen und Kulturen."

Parallel zur gedruckten Ausgabe gibt es ein für Smartphones optimiertes, digitales Angebot. Interessenten können schnell auf die Seite zugreifen – mit nur geringem Datenverbrauch. Unter www.chrismon-guter-start.de finden Flüchtlinge und Helfer alle Magazintexte und zusätzlich wertvolle Links und Informationsangebote für einen guten Einstieg in Deutschland.

Für das "Willkommen!"-Heft verantwortlich ist Burkhard Weitz, Redakteur bei chrismon. Wir haben ihn gebeten, uns drei Fragen zum "Willkommen!"-Heft zu beantworten:

Welchen Fehler wollten Sie auf keinen Fall machen bei der Produktion dieses Magazins?

Burkhard Weitz: Als wir uns im Vorfeld die vielen Publikationen für Flüchtlinge angesehen haben, war uns sofort klar, was wir definitiv nicht wollen: Deutschland erklären! Da kommt man schnell in so einen "Von-oben-herab-Tonfall", nach dem Motto: Ich erklär euch jetzt mal, wie das hier funktioniert, und wie ihr euch anzupassen habt. Das ist absolut indiskutabel. So wollen wir ja auch nicht angeredet werden, wenn wir in ein fremdes Land kommen.

Was war die größte Herausforderung für Sie?

Weitz: So ein zweisprachiges Magazin ist ja schon ein Wagnis. Aus der Redaktion kann niemand die arabischen und persischen Texte lesen, geschweige denn verstehen. Wir wissen nicht, ob sich da irgendwelche skurrilen Missverständnisse eingeschlichen haben. Wir müssen uns ganz auf unsere Übersetzerinnen und auf die Korrektoren verlassen, die das gegengelesen haben. Eine merkwürdige Erfahrung.

Welche Erfahrung möchten Sie nicht missen?

Weitz: Superspannend waren die Gespräche mit Flüchtlingen im Vorfeld. Erst kamen die Iraner und sagten uns: Schreibt was über Religionsfreiheit! Erklärt, wie man Christ wird! Berichtet, wie Muslime uns Konvertiten auszugrenzen versuchen! Dann kamen die Syrer – und die interessierten sich überhaupt nicht für Religion. Die sagten: Konversion? Damit habe ich kein Problem. Mein Problem ist: Wie kann ich meine Familie hier nach Deutschland nachholen?

Die wichtigsten Infos zu chrismon spezial "Willkommen!" in Kürze:

chrismon spezial "Willkommen!" gibt es in Arabisch/Deutsch und Farsi/Deutsch. Das Heft ist 24 Seiten stark und kostenlos!

Viele in der Flüchtlingshilfe aktive Gemeinden bekommen 10–20 Hefte standardmäßig Mitte Mai zugeschickt. Bei höherem Bedarf können weitere Exemplare angefordert werden. Auch generell kann das Heft kostenlos bestellt werden unter:
fluechtlingsheft@chrismon.de

Die PDF-Versionen der Hefte finden Sie hier:

PDF chrismon spezial "Willkommen!" - Arabisch/Deutsch

PDF chrismon spezial "Willkommen!" - Farsi/Deutsch

Auf www.chrismon-guter-start.de findet sich eine komplette mobile Version des Heftes, optimiert für Smartphones, mit vielen Zusatzinformationen und Services.