Tipp Nummer 1: Pünktlich ankommen
Die Feier beginnt in der Regel zur vollen Stunde. Die Familienangehörigen, Taufpaten, Freunde und Gemeindemitglieder warten gespannt auf die Konfirmanden, die zumeist hintereinander in den Gottesdienst einziehen. Für die Jugendlichen sind oft Plätze in den ersten Reihen im Gotteshaus reserviert. Da kommt man besser nicht zu spät.
Tipp Nummer 2: Gesunde Nervennahrung
Ein Konfirmationsgottesdienst dauert gewöhnlich 90 Minuten. Abhängig ist das letztlich von der Größe der Gruppe und davon, ob das Abendmahl gefeiert wird. Schon so mancher ist vor Aufregung umgekippt. Um durchzuhalten, kommt man besser gut gefrühstückt in die Kirche. Schweres Essen liegt lang im Magen. Ein Glas Milch, ein Vollkornbrot mit Käse und Paprika oder ein Müsli mit frischem Obst stellen hingegen eine gute Grundlage dar. Der Körper wandelt nämlich die Kohlenhydrate der Haferflocken erst langsam mit Verzögerung in Zucker um und schickt ihn so konstant über einen längeren Zeitraum hinweg in die Blutbahn. Das hält wach. Wer kurz zuvor maßvoll trinkt, vermeidet den Gang zur Toilette.
Tipp Nummer 3: Keine Alltagsklamotte
Eine vorgeschriebene Kleiderordnung gibt es nur noch in wenigen Gemeinden. Schön soll die Kleidung sein (das gilt auch für Familienangehörige), aber nicht zu sexy. Und wohlfühlen soll man sich. Gut, wenn das Outfit zur eigenen Persönlichkeit passt. Der Klassiker bei den Jungs ist ein Anzug, Mädchen tragen ein Kleid oder eine Bluse. Um schmerzende Blasen an den Füßen zu vermeiden, sollten die Schuhe schon Tage zuvor eingelaufen werden. Lautes Klackern der Schuhe kann im Kirchenraum stören. Eine Gummisohle empfiehlt sich bei einem steinernen Kirchenboden. Und nicht vergessen: die Preisschilder unter den neuen Schuhen abmachen. (Heu-)Schnupfengeplagte sollten mindestens ein Taschentuch in der Tasche haben. Und mit einem Lutschbonbon ist man gegen jeden Hustenanfall gewappnet.
Tipp Nummer 4: Den Segen spüren
Bei der Konfirmationssegnung knien die Konfirmanden. Unter Auflegen beider Hände auf dem Kopf spricht der Pfarrer ihnen Segen für ihren weiteren Lebensweg zu. Er soll nicht den Taufsegen ergänzen, sondern erneuern und bekräftigen. Dabei können die Hochsteckfrisur bei Mädchen oder hochgegegeltes Haar bei Jungs hinderlich sein, die Hand zum Segen auf dem Kopf zu spüren.
Tipp Nummer 5: Die christlichen Basics kennen
Dem Gottesdienst geht eine lange Vorbereitungszeit voraus. Der Konfirmandenunterricht vermittelte den Jugendlichen zuvor das passende Rüstzeug. Die meisten Gemeinden verzichten mittlerweile auf eine Prüfung. Stattdessen findet vielerorts ein "Vorstellungsgottesdienst" statt. Wer seinen Konfirmationsspruch weiß, das "Vaterunser" und das "Glaubensbekenntnis" sprechen kann und die "Zehn Gebote", den Palm 23 und die Abendmahlsworte kennt, ist für den Gottesdienst und für das Leben gut gerüstet. Die Konfirmanden bekräftigen mit den Worten "Ja, mit Gottes Hilfe!" als evangelische Christen in Jesu Gemeinde bleiben zu wollen. Dazu stehen sie auf.
Tipp Nummer 6: Sich einlassen
Die Jugendlichen sollen wirklich präsent sein und in das Geschehen eintauchen können. Was stört und ablenkt, kann man einmal getrost für 90 Minuten hinter sich lassen. Denn wer die Konfirmationsfeier intensiv erlebt, kann für sich eine lebensbejahende Erfahrung sammeln. Das stärkt und gibt einem Kraft.
Tipp Nummer 7: Abendmahlsliturgie kennen
Der genaue Ablauf der Abendmahlsfeier variiert in der evangelischen Kirche von Gemeinde zu Gemeinde. Mit der Konfirmation werden junge Menschen zu vollwertigen Mitgliedern der Gemeinschaft. Ob man nun bereits als Kind oder erstmals zur Konfirmation das Abendmahl feiert, ist, wie auch der liturgische Ablauf, verschieden. In den meisten Gemeinden gibt es statt Wein Traubensaft und statt Brot kleine Oblaten.
Es gibt verschiedene Worte, mit denen Brot und Kelch ausgeteilt werden können: Die vermutlich bekannteste "Spendeformel" lautet: "Christi Leib, für dich gegeben", beziehungsweise: "Christi Blut, für dich vergossen". Wenn man so angeredet wird, nimmt man das Sakrament mit einem "Amen" entgegen. Wie aber erhält man das Brot und wie den Kelch? Für Rechtshänder: Wenn der Austeilende beim Nachbarn steht, legt man die linke und rechte Hand zusammen und zwar so, dass die rechte die linke stützt. Sie wird bereitgehalten, um das Brot entgegenzunehmen. Linkshänder machen es umgekehrt. Wer aus dem Kelch trinken will, fasst diesen mit beiden Händen und trinkt. Wer nicht aus dem Kelch trinken will, kann sein Brot in diesen Kelch eintunken.
Tipp Nummer 8: Schön locker sein
Vor der Gemeinde zu stehen ist aufregend. Und wer nervös ist, kann sich mit der richtigen Atemtechnik wieder beruhigen. Eigentlich sollte man meinen, tief durchzuatmen helfe. Dadurch erhöhen sich aber der Sauerstoffgehalt im Blut und damit die Aktivität. Besser ist tiefes Ausatmen. Der Sauerstoffgehalt sinkt und die Atemfrequenz verlangsamt sich: der Körper kann sich entspannen.
Tipp Nummer 9: Auf Selbstdarstellung verzichten
Selfies, die digitalen Selbstporträts mit dem Smartphone, sind tabu. Während des gesamten Gottesdienstes bleibt das Handy in der Tasche. Finger weg auch von sozialen Medien wie Whatsapp, Facebook, Twitter, Periscope, Snapchat & Co. Am besten wird das Gerät im Gotteshaus ausgeschaltet, damit kein Klingelton die Gemeinschaft und die Andacht stört.
Tipp Nummer 10: Gut in Erinnerung bleiben
Seit Generationen wird vor oder nach der feierlichen Zeremonie in der Kirche das Konfirmationsfoto geschossen. Dafür sollte man sich Zeit nehmen, freundlich in die Kamera schauen und besser auf Grimassen verzichten. Denn Späßchen sind unangebracht. Das Foto begleitet die Konfirmanden ein Leben lang.
Dieser Artikel erschien erstmals am 10. April 2016 auf evangelisch.de.