Mormone Romney rückt dem Zweikampf mit Obama näher
Mitt Romney hat im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Republilkaner in den Vereinigten Staaten einen wichtigen Befreiungsschlag geschafft. Mit Siegen bei den Vorwahlen in Michigan und Arizona am Dienstag setze sich der 64-jährige Mormone erstmals deutlich vom übrigen Kandidatenfeld ab. Sein Kontrahent, der ultrakonservative Katholik Rick Santorum, musste sich nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen in Michigan knapp geschlagen geben. Der Multimillionär geht mit Rückenwind in die entscheidenden Wochen der Vorwahlserie.

Nach Auszählung von gut 90 Prozent der Stimmen kam der Ex-Gouverneur in Michigan auf 41 Prozent, der ehemalige Senator Santorum erzielte 38 Prozent, wie der Fernsehsender CNN berichtete. Der radikalliberale Abgeordnete Ron Paul bekam demnach 12 Prozent der Stimmen, der Ex-Parlamentspräsident Newt Gingrich 7 Prozent. "Wir haben nicht haushoch gewonnen, aber wir haben gut genug gewonnen", sagte Romney in seiner Siegesrede. "Ich bin bereit, unsere Partei zum Sieg zu führen und unsere Nation zurück in den Wohlstand."

In Michigan wurden 30 Delegierte für den Nominierungsparteitag der Republikaner im August verteilt. 1.144 werden benötigt, um dort als Herausforderer von Amtsinhaber Barack Obama aufgestellt zu werden. Da es die Delegierten in Michigan vor allem für Siege in den einzelnen Distrikten gab, konnte auch Santorum viele gewinnen. Die US-Präsidentschaftswahl findet am 6. November statt.

Klarer Vorsprung in Arizona

In Arizona setzte sich Romney mit klarem Vorsprung gegen seinen härtesten Widersacher Santorum durch. Nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen stand Romney dort bei 47 Prozent. Santorum kam auf 26 Prozent. Gingrich erzielte 16 Prozent und Paul 8 Prozent. In diesem Staat gilt bei der Vergabe der 29 Delegierten, dass Romney als Gewinner alle zugesprochen bekommt.

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Das Rennen im industriellen Michigan war in den vergangenen Wochen zu einem erbitterten Zweikampf ausgeartet. Romney stand unter großen Druck, in seinem Heimatstaat zu gewinnen. Sein Vater war dort einst ein beliebter Gouverneur. Eine Niederlage trotz der Heimvorteils wäre ein schwerer Schlag für seine Kampagne gewesen. Santorum war zeitweise in Umfragen ihm vorbeigezogen und witterte eine Chance, Romney als Favoriten abzulösen. "Vor einem Monat wussten sie nicht, wer wir sind. Jetzt wissen sie es", sagte er trotz der Schlappe kämpferisch.

Gingrich und Paul hatten dagegen kaum Wahlkampf in den beiden Staaten betrieben, sondern sich auf die nächsten Abstimmungen konzentriert. Allein am kommenden Dienstag, dem sogenannten "Super Tuesday", wird in zehn Bundesstaaten gewählt. Bereits heute (Mittwoch) enden mehrtägige Parteiabstimmungen in Wyoming, wo voraussichtlich ebenfalls Romney das Rennen machen wird. Am Samstag stehen Wahlen im Staat Washington an.

dpa