Mehr Literatur aus Syrien und Paraguay auf Deutsch
Deutschland und die Schweiz fördern in diesem Frühjahr die Übersetzung von 14 Büchern aus Entwicklungsländern. Dafür wurden 50.000 Euro bereitgestellt. Die Bücher kommen aus Pakistan, Paraguay, Sierra Leone und Syrien.

Das Auswärtige Amt und die Schweizer Stiftung "Pro Helvetia" fördern in diesem Frühjahr die Übersetzung von 14 Büchern aus Entwicklungsländern. Dafür wurden 50.000 Euro bereitgestellt, wie die Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika (litprom) dem epd mitteilte. Die Werke kommen unter anderem aus Pakistan, Paraguay, Sierra Leone und Syrien.

Von Susana Gertopán (Paraguay) erscheint zum ersten Mal ein Titel auf Deutsch. Ihr Roman "Die dunkle Gasse" thematisiert das Schicksal jüdischer Einwanderer: Aus Polen vor dem Holocaust geflohen, fristet die dreiköpfige Familie in Asunción ein vereinsamtes und freudloses Dasein. Außerdem wird das Buch "Wächter der Lüfte" der syrischen Frauenrechtlerin und Architektin Rosa Yassin Hassan gefördert, die mit Geschichten über Wege der Emanzipation in ihrem Land auf sich aufmerksam machte.

"Ein Lied aus der Vergangenheit"

Mohammed Hanif aus Pakistan erzählt in "Alice Bhattis Himmelfahrt" von einer jungen Katholikin, die sich in der von Muslimen und Männern dominierten Gesellschaft behaupten muss. Die Londoner Autorin Aminatta Forna schildert in "Ein Lied aus der Vergangenheit" die politischen und kriegerischen Wirren in Sierra Leone zwischen 1970 und 2000. Ihr Vater stammte aus dem westafrikanischen Land und wurde dort ermordet.

Die Initiative litprom wurde 1980 als Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika gegründet. Sie wird von der Frankfurter Buchmesse und dem Evangelischen Entwicklungsdienst mitgetragen. Jhr Ziel ist, Literatur aus dem Süden der Welt in Deutschland bekannter zu machen.

epd