Romney triumphiert bei zweiter US-Vorwahl
Mitt Romney strotzt vor Selbstbewusstsein. Mit deutlichem Vorsprung gewinnt er die zweite US-Vorwahl in New Hampshire. Er sieht sich bereits als Herausforderer von US-Präsident Barack Obama - der sei ein gescheiterter Präsident.

Der US-Republikaner Mitt Romney ist auf dem Weg zur Präsidentschaftskandidatur gegen Barack Obama ein gutes Stück vorangekommen. Im Bundesstaat New Hampshire sicherte er sich seinen zweiten Vorwahlsieg - diesmal mit deutlicher Mehrheit von 39 Prozent der Stimmen.

"Das ist die Nacht, in der wir Geschichte gemacht haben", rief ein demonstrativ triumphierender Romney seinen Anhängern in Manchester zu. Bei den Präsidentenwahlen im November "geht es um die Seele Amerikas", sagte der frühere Gouverneur aus Massachusetts. Obama bezeichnete er als einen gescheiterten Präsidenten.

Romney marschiert Richtung Kandidatur

Romney, der nach Umfragen auch landesweit als Favorit gilt, ließ seine Konkurrenten mit erheblichen Abstand hinter sich. Nach Auszählung von mehr als 85 Prozent der Stimmen kam der Kongressabgeordnete Ron Paul mit rund 23 Prozent auf den zweiten Platz. Jon Huntsman, der Ex-Gouverneur von Utah und frühere Botschafter in Peking, landete mit 17 Prozent auf Rang drei.

Romney hatte bereits die erste Vorwahl vor einer Woche in Iowa knapp gewonnen. Er hat laut Umfragen gute Chancen, auch bei den nächsten Januar-Vorwahlen in South Carolina (21. Januar) und in Florida (31. Januar) als Sieger durchs Ziel zu gehen.

Zwar stehen noch 48 weitere Vorwahlen an. Experten schließen aber nicht aus, dass Romney bereits schon Ende des Monats praktisch als Herausforderer Obamas feststeht. Der Multimillionär Romney, der auch viele Jahre lang in der Finanzwirtschaft tätig war, gilt wegen seiner Wirtschaftskompetenz als schwieriger möglicher Gegner Obamas.

Konkurrenten wollen weitermachen

Allerdings machten Romneys Konkurrenten klar, dass sie noch nicht das Handtuch werfen wollen. "Es kommt nicht in Frage, die Dynamik, mit der wir begonnen haben, jetzt abzubrechen", sagte Paul, ein extrem libertärer Kandidat, der für einen weitgehenden Rückzug des Staates eintritt. Man bleibe Romney auf den Fersen. Paul forderte den sofortigen Rückzug der US-Truppen aus anderen Ländern. Die USA könnten es sich nicht mehr leisten, "Weltpolizist" zu sein.

"Der dritte Platz ist ein Ticket, mit dem man weiterfahren kann", sagte Huntsman. Er werde bei der nächsten Abstimmung in South Carolina antreten.

Ähnlich äußerte sich auch der strikt Konservative und stark religiös orientierte Rick Santorum. Er kam in New Hampshire auf neun Prozent - in Iowa hatte er dagegen lediglich acht Stimmen hinter Romney gelegen.

Newt Gingrich, der frühere Präsident des Abgeordnetenhauses, kam den Angaben nach lediglich auf zehn Prozent der Stimmen. Dagegen landete Rick Perry, Gouverneur von Texas, mit einem Prozent abgeschlagen auf dem letzten Platz.

dpa