Als Shopping-Queen fühlt sich Margot Käßmann nicht gerade. Aber mit ihren Töchtern geht sie ganz gerne mal einkaufen. Etwas anders sei das Online-Shoppen. Da sei die Versuchung größer, dass man sich etwas zuschicken lässt, was man gar nicht braucht. "Da versuche ich mich ein bisschen gegen zu verwahren, weil ich auch von vielen weiß, dass Menschen sich schnell überschulden", sagt Käßmann.
Hier können Sie die neue Folge von "Was mich bewegt" zum Thema "Shopping" hören.
Die Theologin sieht beim schnellen Shoppen im Internet nämlich eine Gefahr. Man gewöhne sich daran, dass alles sofort verfügbar sei. Dabei hätte doch alle als Kinder mal gelernt, auf ein Geschenk zu warten. Das sage sie auch ihren Kindern. Die hätten auch auf ein lange gewünschtes Fahrrad zum Beispiel bis Ostern warten müssen. Und die Zeit des Warten war voller Vorfreude. Aber heute könnten das viele gar nicht mehr. "Das muss jetzt und sofort sein", meint sie.
Käßmann stellt in ihrem Podcast die Frage nach der Ethik des Genug. Und nicht nach dem Mangel. Wer genug habe, könne neu nachdenken: über das Verteilen. Man könnte die Verteilungsgerechtigkeit in den Blick nehmen, damit auch Menschen, die wenig haben, genug bekommen. "Diese Gerechtigkeitsfrage muss man sich grundsätzlich in unserer Gesellschaft immer wieder stellen."
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