Landesbischof 2.0

Zugegeben: Ich bin schon ein bisschen stolz auf unsere bayerische evangelische Landeskirche. Vor vielen Jahren hat sie die Arbeitsstelle „Vernetzte Kirche“ eingerichtet, die in vielen Internet-Bereichen Vorreiterfunktion übernommen hat. Ein bayernweiter gemeinsamer Veranstaltungskalender für alle Gemeinden unter www.evangelische-termine.de. Web-Visitenkarten und Musterwebseiten für Kirchengemeinden. Ein funktionierendes und gut frequentiertes Intranet. Einheitliche Email-Adressen @elkb.de für alle. Eine Flut von Domains unter www.e-wie-evangelisch.de. Websites für Kinder und Senioren. Dazu noch viele eher intern wichtige Funktionen. Ja, unsere Kirche nutzt die Möglichkeiten der Technik konsequent. Auch, wenn manche ihrer Repräsentanten vor Ort vielleicht nicht ganz hinterherkommen mögen.

Auch im Web 2.0 ist die Arbeitsstelle Vernetzte Kirche vertreten – aber unsere Landeskirche als solche? Eine Fanseite auf Facebook, die ursprünglich von einem, na ja, eben: Fan eingerichtet wurde. Schön und gut.

Doch nun haben wir ja einen neuen Landesbischof. Heinrich Bedford-Strohm hat schon auf seiner ersten Landessynode vor zwei Wochen gefordert: Die Kirche muss im Web 2.0 mehr Präsenz zeigen. Schöne Worte, dachte ich. Schick ich ihm doch mal eine Freundschaftsanfrage – wohl wissend, dass sein Facebook-Account eher privater Natur ist. Mal sehen, wie er darauf reagiert.

Siehe da: Seit heute (?) ist unser Landesbischof tatsächlich vernetzt: Auf Twitter ( @landesbischof ) und auf Facebook: www.facebook.com/landesbischof. Erste Lebenszeichen sind auch schon vorhanden. Herzlich willkommen, Herr Bedford-Strohm! Klar: Viel Zeit zum Twittern und Facebooken hat so ein Landesbischof nicht. Wie sich das Ganze entwickeln wird, werden wir sehen. Aber: Ein neuer Kanal ist eröffnet. Unsere Kirche geht 2.0. 

Gefällt mir.