Pastorin Anne Walter von der Basis:Kirche mit Jonas im Gespräch
Basis:Kirche
Jonas spricht offen mit Pastorin Anne Walter von der Basis:Kirche über seine Geschlechts-Transition.
Reportage zu Trans*Identität
Jonas wurde bei seiner Geburt dem weiblichen Geschlecht zugeordnet, doch er fühlt sich schon immer als Mann. Pastorin Anne Walter von der Basis:Kirche begleitet Jonas ein Stück auf seinem Weg und möchte herausfinden, wie es ihm mit der Transition geht.

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Vor fünf Jahren hat Jonas sich als trans* geoutet, seit über einem Jahr nimmt er Testosteron und die Mastektomie, die Operation zur Angleichung an die männliche Brust, steht ihm kurz bevor. Jonas spricht in der Reportage offen über sein Outing und die bevorstehende Operation, auch über Schwierigkeiten als Transperson in öffentlichen Räumen oder beim Sport spricht Jonas ehrlich. 

Der Begriff Transgender bezieht sich auf Personen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das bei der Geburt zugewiesen wurde. Das bedeutet, dass ihre gefühlte Geschlechtsidentität nicht mit den äußeren Geschlechtsmerkmalen übereinstimmt. Für die betroffenen Personen ist dieser Umstand häufig eine sehr starke psychische Last. 

Wie viele trans Menschen es in Deutschland gibt, kann nicht genau gesagt werden. Es gibt kein Erhebungsverfahren, was Aussagen darüber zulassen würde. 

Internationale Studien belegen allerdings, dass Transpersonen in allen Bereichen des täglichen Lebens, insbesondere auch im Arbeitsleben, massiven Diskriminierungen ausgesetzt sind. Diese reichen von Benachteiligung beim Zugang zum Arbeitsmarkt und bei Karrierechancen über Ablehnung und Belästigungen bis hin zu Gewalt. 

Erst seit 2011 ist es für Transpersonen möglich, ohne Sterilisation und Operation die Personenstandsänderung zu beantragen. Die Diskriminierung von Transmenschen war extrem und ist auch heute noch hoch. Diese Situation möchte die Bundesregierung auf gesetzlicher Seite etwas verbessern. Das derzeit gültige Transsexuellengesetz soll durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzt werden. Der Eintrag zum Geschlecht und Vornamen soll künftig jährlich beim Standesamt geändert werden können ohne verpflichtende Beratungen, Gutachten, ärztliche Atteste oder Gerichtsverfahren. Ein wichtiges Signal, wenn auch längst überfällig.