Erklärvideo
Die Taufe ist das grundlegende Ritual der christlichen Kirchen. Was die Taufe bedeutet, welche Konsequenzen sie hat, wie sie vorgenommen wird und warum manchmal Kleinkinder und manchmal Erwachsene getauft werden? epd erklärt's.

Die meisten Christen werden bereits als Kinder getauft. Es gibt jedoch auch christliche Kirchen, die eine Taufe von Erwachsenen vorziehen. Die Taufe ist zudem das grundlegende Sakrament (Heilszeichen) der Christenheit.

Das Wasser steht als Sinnbild für die Reinigung und Erneuerung des Lebens durch Jesus Christus. Die Taufe soll zum Ausdruck bringen, dass Gott den Menschen in seinem ganzen Leben begleitet. Der Reformator Martin Luther (1483-1546) erklärte: "Die Taufe ist nicht allein schlicht Wasser, sondern sie ist
das Wasser in Gottes Gebot gefasst und mit Gottes Wort verbunden." Sie "wirkt Vergebung der Sünden" und "erlöst vom Tod und Teufel".

Vollzogen wird die Taufe, indem der Pastor oder die Pastorin den Kopf des Täuflings mit Wasser übergießt oder der ganze Körper in Wasser eingetaucht wird. Dabei wird die Formel "Ich taufe dich im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" gesprochen. Das Vorbild zur Taufe gab Jesus Christus selbst, der sich nach der biblischen Überlieferung von Johannes dem Täufer im Jordan taufen ließ.

In der römisch-katholischen Kirche ist die Taufe neben dem Abendmahl oder der Eucharistie das zweite Hauptsakrament unter sieben Sakramenten. Protestanten kennen ausschließlich die beiden Sakramente Taufe und Abendmahl. Im Jahr 2007 haben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die katholische Deutsche Bischofskonferenz sowie neun weitere Kirchen die wechselseitige Anerkennung der Taufen ihrer Mitglieder in einem Dokument bekräftigt.