Think "BIG"! Namibia und sein Grundeinkommen
"Es ist wie ein Trampolin", sagt der namibische Bischof Dr. Zephania Kameeta über das Basic Income Grant (BIG), ein bedingungsloses Grundeinkommen und Instrument zur Armutsbekämpfung.
17.05.2010
nrw.evangelisch.de / neu

BIG und beispielsweise auch die brasilianische Lösung mit "Bolsa Familia", einem an Bedingungen geknüpften Familienprogramm, standen am Samstag im Mittelpunkt von Diskussion und Gottesdienst im Zentrum Eine Welt des 2. Ökumenischen Kirchentags. BIG ist im Dorf Otjivero in Namibia erprobt worden - mit Erfolg. Nun kämpfen die Initiatoren darum, dass die Regierung das Programm landesweit in Gang bringt.

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Beide Programme geben den Menschen Würde, erklärten Bischof Kameeta für BIG und der brasilianische Senator Eduardo Suplicy für "Bolsa Familia". Kritik äußerte der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm, der gerechte Löhne verlangte. Gerechtigkeit dürfe nicht durch Barmherzigkeit ersetzt werden, sagte Blüm.

(Video auf YouTube)

Kerstin Griese, Vorstand Sozialpolitik des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland, sagte, für Deutschland sei BIG nicht das richtige Rezept, aber von Namibia lasse sich lernen, wie Menschen durch BIG in Würde leben und arbeiten können.

Gott wolle, dass die materielle Basis aller Menschen gesichert ist, betonte der rheinische Präses und amtierende EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider. Als "Skandal", ja "Sünde" prangerte er die Ungleichheit zwischen ausgezahlten Boni und der Gesamtsumme, die den Ärmsten in der Welt zusammen zur Verfügung steht. Projekte wie BIG seien verheißungsvoll, so der Präses.