Tote bei neuen Unruhen in Thailand
Bei den neuerlichen Unruhen in Thailands Hauptstadt Bangkok sind nach Krankenhausangaben schon mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen.

Mehr als 140 Menschen wurden bei den Scharmützeln zwischen Oppositionellen und Polizei und Armee verletzt, berichteten Ärzte am Samstag in Bangkok. Auf den Straßen rund um das von den Rothemden besetzte Geschäftsviertel waren tausende Soldaten in Einsatz. Immer wieder waren Schüsse zu hören. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief beide Seiten zur Ruhe auf. Sie sollten zum Dialog zurückzukehren, um die Probleme friedlich zu lösen, sagte er nach Angaben einer Sprecherin in New York.

Die Demonstranten zogen sich weitgehend in ihr Lager zurück, wo sie sich hinter Wällen aus Autoreifen und Zäunen mit spitzen Bambusstangen verbarrikadiert haben. Die Straßen in unmittelbarer Nähe des Viertels waren mit leeren Tränengaskanistern und ausgebrannten Autoreifen übersät, ansonsten aber ausgestorben. Ein Ende der Konfrontation war nicht in Sicht.

Tausende halten Stadtviertel besetzt

Die Regierung betonte, dass die Sicherheitskräfte nur die Stellung halten und Blutvergießen verhindern wollten und keine Räumung des Geländes an der Ratchaprasong-Straße planten. Die Rothemden stellten sich dennoch auf einen Ansturm ein. In dem Areal sind nach Schätzungen der Polizei bis zu 5.000 Menschen. Sie haben Steine und selbst gemachte Benzinbomben gehortet, um anrückende Einheiten abzuwehren. Die Demonstranten sprachen von 15.000 Besetzern.

Am frühen Morgen begannen Dutzende Taxis, eine Zufahrt zu dem Viertel von einer Schnellstraße zu blockieren, die auf Stelzen durch die Innenstadt führt, berichtete die Zeitung "Nation". Sie rechneten mit einem Armeevorstoß aus dieser Richtung und wollten die Rothemden schützen, hieß es.

dpa