Die Anklagen gegen die beiden 18-Jährigen seien unverändert zur Hauptverhandlung zugelassen worden, berichtete das Oberlandesgericht München am Montag. Für den Prozess hat die Jugendkammer des Landgerichtes München I neun Verhandlungstage bis 29. Juli eingeplant.
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Jugendlichen vor, am 12. September vergangenen Jahres vier Kinder bedroht und angegriffen zu haben. Die Angeklagten Markus S. und Sebastian L. sollen mit einem Komplizen versucht haben, von den Kindern 15 Euro zu rauben. Zwei der 13 bis 15 Jahre alten Opfer seien dann geschlagen worden.
Anschließend stiegen die Beteiligten in eine S-Bahn ein. Dort stellte sich der 50-jährige Brunner zwischen die Angreifer und die Opfer, rief mit seinem Handy die Polizei und stieg mit den bedrohten Kindern am Bahnhof Solln aus. Dort sollen die beiden Angeklagten den Manager eines niederbayerischen Dachziegelherstellers aus Rache zusammengeschlagen haben. Die Jugendlichen sollen so brutal auf Kopf und Oberkörper Brunners eingetreten haben, dass der 50-Jährige kurz darauf starb.
Bereits Mitte April war der Komplize der beiden Beschuldigten zu einer 19-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der 18-Jährige war zwar bei dem Erpressungsversuch dabei und soll dort auch Wortführer gewesen sein, mit den tödlichen Tritten gegen Brunner hatte der Jugendliche aber nichts zu tun. Er war in eine andere S-Bahn eingestiegen und ist Brunner daher nicht begegnet. Die beiden Mord-Angeklagten wurden noch auf dem S-Bahnhof Solln festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft.