Stahlkuppel liegt über Öl-Leck im Golf von Mexiko
Im Golf von Mexiko ist es Experten gelungen, eine große Stahlkuppel über dem offenen Ölloch auf dem Meeresgrund zu platzieren. Allerdings kann das Öl derzeit noch nicht aufgefangen werden.

Der Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko ist einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Experten ist es gelungen, eine riesige Stahlkuppel über dem Leck auf dem Meeresgrund zu platzieren. Diese 100 Tonnen schwere Kuppel soll das ausströmende Öl auffangen, das dann auf ein Schiff gepumpt werden soll. Allerdings muss die Kuppel zunächst auf dem Meeresgrund fest verankert werden, berichtete der TV-Sender CNN am Samstag. Erst zu Beginn nächster könne damit begonnen werden, dass Öl abzusaugen.

Nach wie vor sprudeln täglich mindestens 700 Tonnen Rohöl ins Meer. Die Kuppel ist etwa so hoch wie ein vierstöckiges Haus. Derartige Stahlkonstruktionen sind zwar in der Vergangenheit schon einige Male eingesetzt worden, aber noch nie in einer Tiefe von 1.500 Meter. "Dies ist ein sehr großer Apparat und er muss sehr präzise platziert werden", sagte BP-Manager Doug Suttles. "Es wird ganz ohne Zweifel einige Komplikationen geben."

Die Arbeiten seien kompliziert und langwierig: Zunächst müsse die Kuppel über dem Bohrloch fixiert werden. Dann müsste eine Verbindung zu einem Schiff gelegt werden. Erst Anfang kommender Woche könne man damit beginnen, das ausströmende Öl abzusaugen. Wenn alles gutgehe könnten auf diese Weise etwa 85 Prozent des Ölflusses gestoppt werden, meinen Experten.

Weiter hieß es, bereits am Donnerstag seien rund 680 Tonnen Öl verbrannt worden, das auf dem Meeresspiegel trieb. Ebenfalls am Donnerstag hatte ein erster Ölfilm eine Insel vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana erreicht.

Die Bohrinsel "Deepwater Horizon" war am 20. April explodiert und zwei Tage später gesunken. Umweltschützer fürchten eine Katastrophe, falls es nicht gelingen sollte, das ausströmende Öl aufzufangen und die Lecks zu schließen. Besonders gefährdet sei das Marsch- und Sumpfland im Mississippi-Delta.

dpa