Kirchen wollen umweltbewusster einkaufen
Die großen Kirchen in Deutschland wollen ihre Einkäufe künftig stärker an Umweltschutz und fairem Handel orientieren. Dazu können sie ihre Marktmacht nutzen.

Dafür wirbt die bundesweite Kampagne "Heute für die Zukunft einkaufen - Ökofair geht jeden an", die am Montag startete. Die Aktion wende sich an Beschaffer aller deutschen evangelischen und katholischen Kirchen, teilte die Evangelische Kirche von Westfalen in Bielefeld mit. Aber auch Privatpersonen sollen ihr Kaufverhalten überprüfen.

"Als Kirche müssen wir uns mit all den kirchlichen Einrichtungen unserer Marktmacht bewusst werden", schreibt die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Katrin Göring-Eckardt, in einer Broschüre zur Kampagne. Allein die Küchen in Tagungsstätten, Heimen und Krankenhäusern der evangelischen Kirchen hätten ein jährliches Einkaufsvolumen von fast einer halben Milliarde Euro, erklärte Göring-Eckardt, die gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, die Schirmherrschaft übernommen hat.

Das Projekt wurde maßgeblich vom Institut für Kirche und Gesellschaft der westfälischen Kirche in Schwerte angestoßen. Es beteiligten sich bereits als Pioniere rund 100 Gemeinden und Einrichtungen, erklärte die westfälische Kirche. Sie beschafften gezielt fair gehandelte und ökologisch produzierte Waren und Dienstleistungen. Die Kampagne präsentiert sich auch auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag, der vom 12. bis 16. Mai in München stattfindet.

epd