Originalbrief von Luther in der Schweiz ersteigert
Einer der seltenen Originalbriefe des Kirchenreformators Martin Luther (1483-1546) ist von der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt ersteigert worden.

Das Schriftstück aus dem Jahr 1517 sei überraschend in einem Schweizer Auktionskatalog entdeckt worden, teilte ein Stiftungssprecher in Wittenberg mit. Die Existenz des Briefes sei bislang nicht bekannt gewesen. Er soll am kommenden Dienstag in Wittenberg erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Der vom 28. März 1517 datierte Brief ist den Angaben zufolge eine Nachricht Luthers an seinen Freund und Ordensbruder Johann oder Johannes Lang (um 1487-1548). Lang war mehrere Jahre als Professor in Wittenberg tätig und ab 1516 Klostervorsteher in Erfurt.

In Wittenberg zu sehen

Geplant ist, den Brief in die Ausstellung des Museums Lutherhaus aufzunehmen. Zu seiner Präsentation werden unter anderen Sachsen-Anhalts Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) und der stellvertretende Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Martin Hoernes, erwartet.

Nach Angaben der Stiftung sind von Luther nur elf Originalbriefe aus dem Jahr 1517 erhalten. Von weiteren elf bekannten Mitteilungen aus dem gleichen Jahr liegen lediglich zeitgenössische Abschriften vor. Mit der Veröffentlichung seiner vor allem gegen den Ablasshandel der Kirche gerichteten 95 Thesen am 31. Oktober 1517 hatte Luther die Reformation eingeleitet. Der Tag wird von evangelischen Christen in aller Welt als Reformationstag gefeiert.

epd