Kirchen würdigen Altbundespräsident Weizsäcker
Beide großen Kirchen haben Altbundespräsident Richard von Weizsäcker zu dessen 90. Geburtstag an diesem Donnerstag gewürdigt.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, bezeichnete den Protestanten als "Verfechter der Ökumene". Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, äußerte in einem Gratulationsschreiben seinen Respekt für Weizsäckers Verdienste um Frieden und Ausgleich zwischen den Völkern.

EKD erinnert an Verdienste für Frieden

Der rheinische Präses Schneider erinnerte daran, dass Weizsäcker als Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages daran mitgewirkt habe, diesen "zum Forum der großen gesellschaftlichen Fragestellungen zu machen und ihn zugleich als Brücke zwischen Ost- und Westdeutschland zu bewahren." Als Bürgermeister von Berlin habe er "der zerrissenen und erschöpften Stadt" neues Selbstbewusstsein verliehen. Dem Amt des Bundespräsidenten habe er von 1984 bis 1994 eine besondere Strahlkraft verliehen.

Erzbischof Zollitsch würdigte das Engagement Weizsäckers anlässlich des zweiten Besuchs von Papst Johannes Paul II. in Deutschland im Jahr 1987. Wie kaum ein anderer habe Weizsäcker zudem dazu beigetragen, die "Schuld unseres Vaterlandes am Zweiten Weltkrieg anzuerkennen und um Versöhnung zu bitten", so Zollitsch weiter. Die historische Rede des Bundespräsidenten vom 8. Mai 1985 sei der entscheidende Schritt gewesen, um der Welt klar zu machen: "Von deutschem Boden darf und kann es nie wieder Krieg geben."

epd