Aus Arbeitslosen werden Pflege-Azubis
Das Land NRW will Arbeitslose zu Altenpflegern ausbilden. Noch in diesem Jahr sollen bis zu 1000 zusätzliche Ausbildungsplätze durch den „Aktionsplan Altenpflege 2010“ finanziert werden. Die Diakonie RWL begrüßt den Plan, weil so Arbeitslose eine Chance bekommen und dem Fachkräftemangel begegnet wird.

Mit dem Aktionsplan Altenpflege 2010 soll der Mangel an Nachwuchskräften in der Altenpflege entschärft werden. Ulrich Christofczik, Geschäftsbereichsleiter der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe für Pflege und Altenarbeit, begrüßt deshalb die Initiative des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW und der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. Das sei ein konkreter Ansatz, dem drohenden Mangel an Fachkräften in der Altenpflege tatkräftig zu begegnen.

„Die Pflegeeinrichtungen und ambulanten Dienste der Diakonie werden mithelfen, damit Menschen durch qualifizierte Ausbildung aus der Arbeitslosigkeit herauskommen. Gleichzeitig kommen wir dem Ziel einer bedarfsgerechten Zahl an künftigen Fachkräften ein gutes Stück näher“, so Christofczik. Experten sehen in Zukunft einen steigenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften.

Dieses Sonderprogramm ist auch aus Sicht der Beschäftigungsförderung zu begrüßen. In enger Zusammenarbeit mit Altenhilfeeinrichtungen könnten die Beschäftigungs- und Qualifizierungseinrichtungen der Diakonie dafür sorgen, dass geeignete Bewerber für die Ausbildungsplätze gefunden werden.

„Wer das Arbeitsfeld Altenarbeit und Pflege schon durch Praktika, Arbeitsgelegenheiten oder andere Fördermaßnahmen bei der Diakonie kennen gelernt hat, weiß was ihn erwartet“, betont Nikolaus Immer, Geschäftsbereichsleiter der Diakonie RWL für Soziales und Integration. Diese Erfahrung helfe, dass die Abbrecherquote in der Ausbildung später deutlich geringer sei. Und auch die Pflegeeinrichtungen könnten gezielter mögliche Azubis ansprechen.

Im Rahmen des Aktionsplans können im laufenden Jahr 850 bis 1 000 zusätzliche Ausbildungen zur Altenpflegefachkraft durch ARGEn, Agenturen für Arbeit und zugelassene kommunale Träger finanziert werden. Geeignete Umschülerinnen und Umschüler erhalten einen Bildungsgutschein. Der kann unter anderem bei den 31 evangelischen Fachseminaren für Altenpflege eingelöst werden, da diese anerkannte Weiterbildungseinrichtungen sind.