Hirtenbrief der Bischöfe der Evangelisch-Augsburgischen (Lutherischen) Kirche in der Republik Polen
Hirtenbrief der Bischöfe der Evangelisch-Augsburgischen (Lutherischen) Kirche in der Republik Polen:

Polen erlebt die größte Tragödie in der Nachkriegszeit. Das als Symbol des nationalen Martyriums geltende Katyner Land wurde zum Ort des Flugzeugunglücks. Der Tod des Staatsoberhaupts und der vielen bedeutendsten Personen im Staat, die den Präsidenten auf der reise zur Gedenkfeier anlässlich des 70. Jahrestages des Katyner Verbrechens begleitet hatten, bewegte zutiefst die ganze Nation.

Die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen hat auch in der Katastrophe einen schweren Verlust erlitten. Der die Amtsgeschäfte des Evangelischen Militärbischofs führende Pfarrer Adam Pilch aus Warschau ist ums Leben gekommen. Er hat seine Frau, eine Tochter, Familie und Verwandte hinterlassen.

Die nachosterliche Verkündigung bekommt in diesem Kontext einen tiefen Charakter. Nun stehen wir vor der Herausforderung, die frohe österliche Botschaft angesichts des Todes zu erleben. Sie lässt uns aber durch den Glauben über die Gräber hinweg die Ewigkeit erblicken.

Die Kirchensynode hat aufgrund der Staatstrauer ihre Tagung abgebrochen und die Entscheidung getroffen, damit die Gottesdienste am Sonntag Quasimodogeniti als Trauergottesdienste abgehalten werden.

In Gebeten vereinen wir uns mit den Angehörigen der Opfer und vertrauen sie dem Schöpfer an.

Göttlicher Sorge vertrauen wir auch unsere Nation und unser Vaterland an.