Bangkok: Mit Wasserwerfern gegen Demonstranten
Mit gepanzerten Wagen, Wasserwerfern und Tränengas sind Sicherheitskräfte in Thailand am Samstag gegen die seit vier Wochen demonstrierenden Regierungsgegner vorgegangen.

Hundertschaften der Polizei und tausende Soldaten waren auf den Straßen, um die Massenproteste zu beenden. Augenzeugen berichteten, die Polizei habe Gummigeschosse auf die Menschenmenge gefeuert. Die Demonstranten attackierten die Soldaten mit Wurfgeschossen aller Art. Mehrere Dutzend Menschen wurden nach Angaben aus Oppositionskreisen verletzt. "Wir stellen Gesetz und Ordnung wieder her", sagte Regierungssprecher Panitan Wattanayakorn.

Die Demonstranten, nach der Farbe ihrer T-Shirts Rothemden genannt, haben Teile von Bangkok seit drei Wochen lahmgelegt. Sie fordern den Rücktritt der Regierung. Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva hat zwar Neuwahlen bis Ende des Jahres angeboten, doch seine Gegner wollen so lange nicht warten. Die Demonstranten sind zumeist Anhänger des 2006 nach fünf Jahren im Amt vom Militär gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra. Er feuert die Demonstranten aus dem Exil an und finanziert sie weitgehend.

Die Regierungsgegner setzten ihre Proteste ungeachtet des am Mittwoch verhängten Ausnahmezustand fort, der öffentliche Versammlungen verbietet. Die Regierung hatte lange betont, sie wolle die Proteste friedlich beenden. Verhandlungen mit den Anführern hinter den Kulissen blieben aber erfolglos.

An der Phan-Fa-Brücke, wo seit Mitte März tausende Demonstranten kampierten, und in einem seit einer Woche besetzten Geschäftsviertel zogen die Sicherheitskräfte als erstes auf. Die Soldaten hätten Befehl, die beiden Orte bis zum Abend zu räumen, sagte ein Armeesprecher. Soldaten setzten Wasserwerfer ein. Helikopter warfen Tränengasgranaten auf die Demonstranten. Tausende mit Knüppeln und Schutzschilden bewaffnete Polizisten riegelten die Zufahrtsstraßen zu dem Geschäftsviertel ab.

Sobald die Demonstrationen aufgelöst seien, wolle die Regierung mit den Anführern über langfristige Lösungen verhandeln, sagte der Regierungssprecher. Allerdings hat sie Haftbefehle gegen 25 der führenden Mitglieder des Oppositionsbündnisses UDD erwirkt. Die Regierungsgegner machten jedoch keine Anstalten nachzugeben.

dpa