Das Thema des dünnen Buches ist durch diese starken Bilder eindrucksvoll umgesetzt. Alles bewegt sich zwischen dem, was man sehen kann, und dem, was unsichtbar ist - obwohl man es erfahren kann. Es ist diese Spannung zwischen Glauben, Hoffen und Wissen, die sich wie ein roter Faden durch alle 72 Seiten zieht. Und zugleich nimmt der Bildband damit das zentrale Thema der Jugendlichen auf: Ist das, was ich sehen kann, wirklich schon alles? Oder gibt es da noch doch noch: Wahre Liebe, die Erfüllung von Sehnsüchten, Freundschaft fürs Leben, einen liebenden Gott?
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So prägend die Bilder sind, die Texte stehen dem in nichts nach. Einfach gehalten, dem assoziativen Nachdenken folgend, das den Sinn von allem zu erfassen versucht. Und ganz nah dran an der fragenden Unsicherheit, die das Konfirmandenalter zwischen Kindheit und Erwachsensein zur spannendsten - wenn auch nicht immer schönsten - Zeit des Lebens macht.
Glaube als echte Herausforderung
Den Zweifel nehmen die Texte ernst: "Glaube ist eine echte Herausforderung. Es gehört eine Menge Mut dazu. Denn wer sagt, er glaubt, gibt damit zu, dass er etwas nicht mit Sicherheit weiß." Den Zuspruch verpacken sie in Worte, die unter die Haut gehen. „Gott kennt dich! Du bist sein Kind, er hat dich gemacht. Er hat in deine Seele geblickt, als du noch im Bauch deiner Mutter warst. Und deshalb weiß er genau, wie du wirklich bist, was in dir drinsteckt – auch wenn der Welt da draußen oft die Augen dafür fehlen.“
Die Zeit nach der Konfirmation stellt das Buch „Los, leben!“ dar als eine Reise, auf der man eine gute Ausrüstung braucht. Proviant, Kompass, einen Partner zum Sichern. Will heißen: Die Bibel als „Futter für die Nerven“, eine gute Predigt, „damit du dein Ziel nicht aus den Augen verlierst“ und „jemanden, bei dem du dich traust, offen und ehrlich zu sagen, wie es grad bei dir läuft.“ Sich selbst zählt das Buch nicht zur notwendigen Ausrüstung, aber zur vorbereitenden Lektüre eignet es sich allemal. Und dann bleibt am Ende der Segenswunsch für alle, die nach der Konfirmation tatsächlich so etwas wie Flügel spüren, die jemand an ihren Rückengezaubert hat: „Guten Flug“.
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Leseprobe
„Manche sagen, man erkennt Gott in der Natur. Andere sehen ihn im Lächeln eines Kindes. Kitschig? Vielleicht. Vielleicht ist aber auch mehr dran, als man meint. Denn laut Bibel hat Gott die Welt erschaffen. Seine Spuren in ihr zu entdecken, ist so gesehen nicht abwegig. Und wenn er den Menschen zu seinem Ebenbild geschaffen hat, dann kann es doch gut sein, dass man ein Stück von ihm auch in einem Kinderlachen erkennt.“
Bewertung
Originalität
Lesbarkeit
Cool-Faktor
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Texte
Grafik
Bestellinformationen
Preis: 10,95 Euro
ISBN: 3789394149
Verlag: SCM Collection (18. Januar 2010)
72 Seiten
Ingo Schütz ist Diplom-Theologe und angehender Pfarrer.