Oppermann stellt sich hinter Rente mit 67
Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, hält nichts vom Vorschlag der Gewerkschaften, die Rente mit 67 rückgängig zu machen.

"Wir können zwar keine Wahlen gegen die Gewerkschaften gewinnen. Wir können aber ebenso wenig Politik gegen die Wirklichkeit machen. Deshalb warne ich davor, leichtfertig aus der Rente mit 67 auszusteigen", sagte Oppermann der "Welt" (Donnerstag). "Wer heute aus der Rente mit 67 aussteigt, muss spätestens 2013 wieder einsteigen. Denn die stetig steigende Lebenserwartung und der dramatischen Fachkräftemangel zwingen uns dazu, insgesamt länger zu arbeiten."

Daneben aber müssten flexible und faire Übergänge für Menschen geschaffen werden, die nicht bis zum 67. Lebensjahr arbeiten könnten. Arbeitnehmer, die der Arbeitsprozess über Jahrzehnte hinweg verschlissen habe, dürften nicht mit gekürzten Renten abgespeist werden. Oppermann verteidigte Pläne der SPD-Spitze, künftig das Arbeitslosengeld I bis zu 36 Monate lang zu zahlen. In den Genuss einer solchen Verlängerung kämen nur Personen, die sich qualifiziert weiterbilden. "Es geht also nicht um Menschen in der sozialen Hängematte, sondern um Arbeitnehmer, die sich auf das Sprungbrett in den ersten Arbeitsmarkt stellen."

Von der großen Koalition beschlossen

Die Rente mit 67 war in der Zeit der großen Koalition beschlossen worden und eines der zentralen Projekte des damaligen Arbeits- und Sozialministers Franz Müntefering (SPD). Der linke Flügel der Sozialdemokraten sowie die Gewerkschaften hatten sich stets gegen die Maßnahme gewandt, mit der das Rentenalter schrittweise heraufgesetzt wird.

dpa/evangelisch.de