Zur Stabilisierung des Konsumklimas müssen die Bürger nach Ansicht des Konsumforschers Rolf Bürkl rasch Klarheit über ihre künftigen finanziellen Belastungen bekommen. "Die Verbraucher benötigen Planungssicherheit", sagte der Experte von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Nürnberg.
Belastungen der Bürger gering halten
"Diskussionen über weitere Belastungen, etwa bei den Krankenkassenbeiträgen, sind eine Hypothek für die Verbraucherstimmung. Je länger sie andauern, desto mehr wird die Unsicherheit geschürt", warnte Bürkl. "Da verstärkt sich der Eindruck, dass letztlich der Verbraucher zur Kasse gebeten wird."
Die Politik müsse deshalb für Klarheit sorgen und die Belastungen der Bürger gering halten. "Wenn die Lage nicht kalkulierbar ist, dann verschieben die Verbraucher ihre Kaufentscheidungen", sagte Bürkl. "Anschaffungen werden auf die lange Bank geschoben oder ganz aufgegeben."
Die Verbraucherstimmung habe sich mittlerweile ein Stück weit aus dem Tief des vergangenen Jahres herausgearbeitet. "Sie ist aber noch nicht berauschend." Auch in den nächsten Monaten wird sich das Konsumklima nach Bürkls Einschätzung eher verhalten entwickeln. "Einen Konsumrausch werden wir nicht messen können", sagte der GfK-Experte. Dank des überraschend stabilen Arbeitsmarktes sinke aber die Angst vor Arbeitslosigkeit. "Damit steigt auch die Bereitschaft, Geld auszugeben." Das ruhige Preisklima wirke ebenfalls positiv.