Kein sauberes Wasser: Täglich sterben 4.000 Kinder
Weltweit sterben jeden Tag rund 4.000 Kinder, weil sie keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Im Erdbebengebiet von Haiti teilen sich 2.000 Menschen eine einzige Toilette. Das sind die traurigen Fakten zum heutigen Weltwassertag der Vereinten Nationen.

Sauberes Wasser sei vor allem für Säuglinge und Kleinkinder überlebenswichtig, erklärte die deutsche Geschäftsführerin der Kinderschutzorganisation "Save the Children", Kathrin Wieland, am Montag in Berlin. Weltweit hätten rund 900 Millionen Menschen kein sauberes Wasser, rund 2,5 Milliarden fehle der Zugang zu sanitären Einrichtungen. "In Haiti zum Beispiel müssen sich bis zu 2.000 Menschen eine Toilette teilen", so Wieland. Bei dem Erdbeben in dem Karibikstaat, eine der schwersten Katastrophen der Menschheitsgeschichte, waren im Januar Hunderttausende ums Leben gekommen.

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Inzwischen hat in Haiti die Regenzeit begonnen. Im Süden des Landes seien ganze Landstriche bereits überschwemmt, so "Save the Children". Krankheiten wie Durchfall, Malaria und Atemwegserkrankungen seien auf dem Vormarsch - Babys und Kinder in den völlig überfüllten Notlagern sind die ersten, die krank werden. Sie müssten auf dem kalten und feuchten Boden schlafen, oft nur durch dünne Plastikplanen notdürftig gegen den Regen geschützt. Ihre Mütter bräuchten dringend sauberes Wasser, um Babynahrung zubereiten zu können. "Save the Children" versorge Mütter und Neugeborene in speziellen Babyzelten.

Hilfe für Haiti

In den Notlagern im Erdbebengebiet seien Latrinen und Duschen gebaut worden, berichtet die Organisation weiter. Zudem hätten die Helfer Trinkwasser, Seife und Wassereimer verteilt und die Menschen über wichtige Hygienemaßnahmen aufgeklärt. Mit den Maßnahmen seien bisher mehr als 550.000 Menschen in der Hauptstadt Port-au-Prince sowie Jacmel und Leogane erreicht werden.

Nach Angaben von Fachleuten sind die Auswirkungen von verschmutztem Wasser auf die Gesundheit von Kindern enorm. Jedes Jahr sterben nach Schätzungen weltweit 1,4 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Durchfall und anderen Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser verursacht wurden. Ein besserer Zugang zu sanitären Anlagen könnte die Kindersterblichkeit um 30 Prozent senken.

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