Sarkozy will Devisensteuer für Klimaschutz ab 2011
Frankreich will sich im Rahmen seines G20-Vorsitzes im kommenden Jahr für die Einführung einer Devisensteuer zugunsten des Klimaschutzes einsetzen.

Frankreich fordert bereits für das kommende Jahr die Einführung einer Devisensteuer zugunsten des Klimaschutzes. "Wir brauchen innovative Finanzierungsmöglichkeiten, um den Kampf gegen den Klimawandel führen zu können", sagte der französische Präsident Nicolas Sarkozy auf einer eintägigen internationalen Konferenz zum Schutz der Urwälder am Donnerstag in Paris. "Wenn Frankreich sich innerhalb der G20 allein dafür einsetzt, schaffen wir es nicht. Aber wenn wir Afrika und Lateinamerika hinter uns haben, wird es möglich", sagte er vor Vertretern aus etwa 60 Ländern. Frankreich übernimmt im kommenden Jahr den Vorsitz der G20.

Die Bundesregierung kündigte an, sich an einer Initiative von sechs Geberländern zugunsten des Urwaldschutzes künftig finanziell zu beteiligen. "Die heutige Konferenz bringt nach der Kopenhagener Konferenz die Erhaltung der Wälder als Klimaschutzmaßnahme weiter voran", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser. Ein Betrag wurde zunächst nicht genannt.

Entwaldung: Abstimmung bei Maßnahmen erforderlich

Großbritannien, Frankreich, Norwegen, Japan, die USA und Australien hatten sich geeinigt, Maßnahmen im Kampf gegen die Entwaldung und den Einsatz für eine nachhaltige Waldwirtschaft zu finanzieren. Kritiker beklagen, dass es zahlreiche Initiativen gebe, die aber nicht immer abgestimmt seien.

Die Entwaldung macht etwa 20 Prozent der CO2-Emissionen aus. In Ländern wie Indonesien, Brasilien oder im Kongo werden Regenwälder abgeholzt, um das Holz oder Anbauflächen für die Landwirtschaft zu gewinnen.

Die Umweltorganisation Greenpeace fordert in diesem Zusammenhang, die Urwälder nicht - wie ursprünglich von den USA gewünscht - in den Kohlenstoffmarkt einzubeziehen. Dies würde dazu führen, dass sich die großen Verschmutzer über relativ billige Waldzertifikate freikaufen könnten, sagte ein Sprecher der Organisation in Paris.

dpa