Erdbeben in der Türkei zerstört Dörfer und Leben
Ein starkes Erdbeben hat am Montag im Osten der Türkei mindestens 41 Menschen getötet. Die Erdstöße brachten am frühen Morgen in mehreren Dörfern der Provinz Elazig Wohnhäuser zum Einsturz. Mindestens 100 Menschen seien verletzt worden, berichteten türkische Fernsehsender.

Rettungsmannschaften und Helfer suchten am Vormittag in den Trümmern nach Opfer des Bebens, das nach Angaben von Wissenschaftlern in Istanbul die Stärke 6 erreichte. Unter den Toten waren auch mehrere Kinder. Viele Menschen waren bei den ersten Erdstößen gegen 04.42 Uhr (03.32 MEZ) in Panik aus ihren Häusern gerannt. Aus Angst vor weiteren Beben verbrachten sie den Rest der Nacht im Freien. Der türkische Rote Halbmond richtete ein Krisenzentrum ein. Die Bewohner zerstörter Häuser sollen zunächst in Containern untergebracht werden.

Erdbebenregion ist geologisch sehr aktiv

In mehreren Dörfern um die Ortschaft Karakocan wurden vor allem ältere, aus Lehm und Steinen gebaute Wohnhäusern zerstört. Minarette stürzten ein. Fernsehbilder zeigten Trümmerhaufen und umgestürzte Wände, die unter den Dächern zusammengefallen waren. "An den aus Zement gebauten Häusern gibt es nur geringe Schäden", sagte der Provinzgouverneur Muammer Erol. Der Wissenschafter Mustafa Erdik von der Istanbuler Erdbebenwarte Kandilli sagte: "Dieses Erdbeben war wirklich schwer."

Das Epizentrum des Bebens lag bei der Stadt Karakocan. In dem Gebiet, in dem die nordanatolische und die ostanatolische Störungszone verläuft, wurden noch 27 Nachbeben registriert. Die Türkei liegt in einer erdbebengefährdeten Zone und wird regelmäßig von Erdstößen erschüttert, weil dort die Kontinentalplatten Afrikas und Eurasiens kollidieren. Bei den schwersten Beben der vergangenen Jahre kamen 1999 im Nordwesten der Türkei mindestens 18.000 Menschen ums Leben.

dpa