"Wir brauchen neue transparente und faire Verfahren, die Geber und Nehmerinteressen angemessen berücksichtigen", sagte der politische Koordinator von Erlassjahr.de, Jürgen Kaiser.
Ein neues Entschuldungsprogramm sei notwendig. Neben zahlreichen afrikanischen Ländern wie dem Kongo und dem Sudan seien vor allem kleine Staaten in Zentralamerika und der Karibik von der Schuldenkrise betroffen. In Mitteleuropa und in der ehemaligen Sowjetunion sei die Verschuldung vor allem durch hohe finanzielle Zuflüsse in den Privatsektor gestiegen.
Worten müssen Taten folgen
Sorge bereitet den Angaben zufolge besonders Haiti nach dem Erdbeben, dessen Schulden vor der Katastrophe auf 1,1 Milliarden US-Dollar geschätzt wurden. Kaiser appelliert an die großen Industriestaaten: "Wir verlangen, dass die von den G-7-Ländern zugesagte Entschuldung Haitis zügig umgesetzt wird."
Der Schuldenexperte der Kindernothilfe, Frank Mischo, forderte: "Den Ankündigungen, Haiti jetzt ohne Gegenleistung zu helfen, müssen Taten folgen." Für Kinder und Jugendliche sei es wichtig, dass Gesundheitszentren und Schulen rasch wiederaufgebaut würden.