Nach dem Tod von zahlreichen Zivilisten bei einem Luftschlag in Südafghanistan hat sich der Kommandeur der Internationalen Schutztruppe ISAF persönlich beim afghanischen Volk entschuldigt. "Ich habe eine gründliche Untersuchung in Gang gesetzt, um zu verhindern, dass so etwas noch einmal passiert", sagte US-General Stanley McChrystal nach einer Mitteilung der ISAF vom Dienstag in einer Videobotschaft. "Wir sind zutiefst betrübt über den tragischen Verlust unschuldigen Lebens. Ich habe unseren Truppen klar gemacht, dass wir hier sind, um die Afghanen zu schützen."
"Gründe und technische Fehler"
Nach Angaben der afghanischen Regierung waren bei dem ISAF-Luftschlag am Sonntag in der Provinz Dai Kundi 27 Zivilisten getötet worden, darunter vier Frauen und ein Kind. "Ich habe mit Präsident Hamid Karsai gesprochen und mich bei ihm und dem afghanischen Volk entschuldigt", sagte der Kommandeur der NATO-geführten ISAF in der Ansprache, die in die Landessprachen Dari und Paschtu übersetzt wurde. Er verpflichte sich dazu, die Anstrengungen zu verstärken, um das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen, und spreche den Opfern und ihren Familien sein tiefstes Mitgefühl aus.
Der Präsidentenpalast teilte mit, McChrystal sei am Montagabend bei Karsai vorstellig geworden und habe sich für den Tod der Zivilisten entschuldigt. Der General habe Karsai über die "Gründe und technischen Fehler" informiert, die zu dem Vorfall geführt hätten. "Der Präsident verurteilte den Angriff scharf und erinnerte den NATO-Kommandeur daran, dass zivile Opfer ein wesentliches Hindernis für effektive Anstrengungen im Kampf gegen den Terrorismus sind und gestoppt werden müssen."