Misereor-Fastenaktion: "Gottes Schöpfung bewahren"
Das katholische Hilfswerks Misereor hat am Sonntag in Münster seine diesjährige Fastenaktion eröffnet, die den Blick auf die Folgen des Klimawandels für die Armen lenken soll. Das gesellschaftliche Bewusstsein für das Klima und die Schöpfung Gottes müsse sich verändern, mahnte der Münsteraner Bischof Felix Genn in seiner Predigt im Dom.

"Nicht wir besitzen die Welt, sie ist nur gegeben", mahnte Bischof Genn bei der Eröffnung der Misereor-Aktion. Der kollektive Egoismus in den Industriestaaten sei das große Hindernis, an die Auswirkungen des eigenen Handelns auf das Klima in Afrika, Asien und Lateinamerika zu denken. Die Schere zwischen Arm und Reich, zwischen West und Süd gehe immer weiter auseinander. Politiker müssten sich, ohne Angst vor Stimmverlusten zu haben, für die neue Ziele im Klimaschutz einsetzen. Der Misereor-Hauptgeschäftsführer Josef Sayer erinnerte daran, dass die Menschen in den Entwicklungsländern sich für den Klimaschutz einbringen, indem sie sich für die Erhaltung der Wälder einsetzten.

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"Wir müssen es wagen, von Verzicht zu sprechen zugunsten der anderen", rief Bischof Genn die Christen zu Beginn der Fastenzeit auf. Jedes Essen, jede Kleidung könne im neuen Bewusstsein deutlich machen, dass alles nur geschenkt sei. "Wenn wir nicht von Gott her denken, wird die Welt in noch größere Gefahr kommen."

Die Misereor-Fastenaktion steht wie im Vorjahr unter dem Motto "Gottes Schöpfung bewahren - damit alle leben können". Das 1958 gegründete Hilfswerk hat nach eigenen Angaben seit Bestehen mit 5,8 Milliarden Euro über 97.000 Projekte weltweit gefördert. Im vergangenen Jahr kamen über 51,1 Millionen Euro Spenden zusammen, das waren rund sechs Millionen Euro weniger als im Vorjahr.

epd