Wichtigste Industriestaaten legen Klimaziele vor
55 Länder, darunter die führenden Industrienationen, haben ihre Klimaziele bis 2020 vorgelegt. Die Länder verursachen zusammen 78 Prozent der weltweiten energiebedingten Emissionen.

Die USA wollen nach Angaben des UN-Klimasekretariats in Bonn ihren Ausstoß im Zeitraum 2005 bis 2020 um 17 Prozent reduzieren - Voraussetzung sei, dass das erwartete Klimagesetz wie geplant in Kraft trete. Die EU hatte intern bereits eine Senkung von 20 Prozent im Zeitraum 1990 bis 2020 vereinbart. Wenn genügend andere Länder mitmachen, will sie auf 30 Prozent erhöhen.

China will seinen Kohlendioxid-Ausstoß langsamer steigen lassen als sein Wirtschaftswachstum. Im Vergleich zum Wirtschaftswachstum sollen die Emissionen im Zeitraum von 2005 bis 2020 um 40 bis 45 Prozent reduziert werden. Zudem will China den Anteil alternativer Energien auf 15 Prozent steigern, und die Waldfläche um 40 Millionen Hektar. Diese Fläche ist größer als Deutschland.

Freiwilliger Charakter

Indien will sich bemühen, die Emissionen von 2005 bis 2020 im Vergleich zum Wirtschaftswachstum um 20 bis 25 Prozent zu reduzieren. Es weist aber ausdrücklich auf den freiwilligen Charakter dieser Aussage hin. Brasilien will im Wesentlichen die Abholzung reduzieren. Alle Zusagen sind nicht verbindlich. Beim Weltklimagipfel im Dezember in Kopenhagen war es nicht gelungen, weltweite Ziele zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes festzuschreiben. Bei dem Gipfel hatten Industrieländer und die anderen Staaten vereinbart worden, ihre jeweiligen Ziele bis 31. Januar dem Klimasekretariat vorzulegen.

Die Zusagen der 55 Staaten seien eine wichtige Unterstützung für die weiteren Klimaverhandlungen, sagte UN-Klimachef Yvo de Boer. Es seien zwar noch größere Anstrengungen nötig, um den Klimawandel wirksam zu bremsen. "Aber ich sehe diese Zusagen als klares Zeichen der Bereitschaft dazu, die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen."

dpa