Katholischer Laienpräsident Glück wird 70 Jahre
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, wird am Sonntag 70 Jahre alt. Seit November ist der langjährige Politiker oberster Repräsentant der katholischen Laienorganisation. Damit wird Glück auch katholischer Präsident des Zweiten Ökumenischen Kirchentages, der vom 12. bis 16. Mai 2010 in München stattfindet.

Nach seiner Wahl rief er die katholische Kirche zu mehr Offenheit auf: "Ich sehe in unserer Kirche zu viel Ängstlichkeit gegenüber der modernen Welt, zu viel Abwehr, zu viel Tendenz, in den eigenen Schutzräumen zu bleiben." Zudem warb er für eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Islam.

Glück gilt als wertkonservativer und weltoffener Politiker

Glück stammt von einem Bauernhof in Oberbayern. Mit 17 übernahm er die Leitung des elterlichen Betriebes, der Vater war 1944 in Frankreich gefallen. Der gelernte Landwirt sammelte erste politische Erfahrungen in der katholischen Landjugendbewegung Bayerns, deren Landessekretär er von 1964 bis 1971 war. Nach entsprechender Fortbildung war er freiberuflich als Journalist tätig. Glück ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Seine politische Laufbahn begann im November 1970, als der CSU-Politiker erstmals in den Bayerischen Landtag gewählt wurde. Von 1988 bis 2003 stand er an der Spitze der CSU-Fraktion, anschließend amtierte Glück eine Wahlperiode als Landtagspräsident. Maßgeblich trug der als wertkonservativ und weltoffen geltende Politiker zur programmatischen Erneuerung der CSU bei. Deren Grundsatzkommission leitete er bis Herbst vergangenen Jahres.

"Warum wir uns ändern müssen"

Die Bedeutung der katholischen Soziallehre für Gesellschaft und Wirtschaft unter den Bedingungen der Globalisierung ist ein Schwerpunkt seiner Auseinandersetzung mit Zukunftsfragen. In dem neuen Buch "Warum wir uns ändern müssen" (2010) plädiert Glück für einen gesellschaftlichen Kulturwandel als Antwort auf die Finanzkrise.

Glück engagiert sich schon lange in der katholischen Laienbewegung - im Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum München, im Landeskomitee der Katholiken in Bayern und bundesweit im ZdK. Daneben ist er ehrenamtlich Vorsitzender der bayerischen Bergwacht sowie in der Hospizbewegung und im "Konvent für Deutschland" tätig. 

epd