Mehr Zusammenarbeit im Kampf gegen Klimawandel nötig
Im Kampf gegen den Klimawandel müssen Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft nach Einschätzung von Fachleuten deutlich stärker zusammenarbeiten als bisher.

Dies sei auf dem Weg hin zu einer Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad nötig, sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, anlässlich der vierten Potsdamer Klimakonferenz am Montag in der Brandenburgischen Landesvertretung in Berlin. Zu den Veranstaltern gehört auch das Potsdam-Institut. Auf der Konferenz wollen Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Industrie über die geringen Ergebnisse des Klimagipfels in Kopenhagen von Dezember und deren Auswirkungen diskutieren. "Immerhin haben sich die Staaten mit der Kenntnisnahme der Zwei-Grad-Linie einen groben Orientierungspunkt für ihre Klimaschutzanstrengungen gesetzt", so Schellnhuber.

"Trotzdem darf die Wissenschaft gerade jetzt nicht müde werden zu benennen, welche Folgen ein klimapolitischer Stillstand hätte", betonte der Experte weiter. "Mit dem, was die Staaten bisher an Reduktionsangeboten auf den Tisch gelegt haben, steuern wir nämlich auf eine um drei bis vier Grad wärmere Welt zu." Die Ergebnisse der Klimakonferenz in der dänischen Hauptstadt als Minimalkompromiss waren von vielen Seiten scharf kritisiert worden. Denn die Ziele zur Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad oder zur Finanzhilfe an arme Länder sind nicht bindend. In diesem Sommer wollen internationale Delegierte in Bonn weiter über einen verbindlichen Klimaschutzvertrag verhandeln.

dpa