Bereits am Freitag und Samstag hatte es Brandanschläge auf insgesamt vier Kirchen in Kuala Lumpur gegeben. Eine davon brannte fast völlig aus. Ministerpräsident Najib Razak besuchte am Samstagabend die am schwersten beschädigte Metro Tabernacle Church in Kuala Lumpur und sagte für deren Wiederaufbau an einem anderen Ort umgerechnet rund 103.000 Euro zu.
Angehörige verschiedener Religionen im Land riefen die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Der Zeitung "New Straits Times" zufolge erklärten fünfzehn Muslim-Organisationen zudem, sie wollten Freiwillige bereitstellen, um die Sicherheit von Kirchen und Gottesdienstbesuchern zu gewährleisten.
Hintergrund der Spannungen ist ein Gerichtsurteil, mit dem der katholischen Zeitung "Herald" Ende Dezember erlaubt wurde, den christlichen Gott als "Allah" zu bezeichnen. Mehrere hundert Menschen hatten nach den Freitagsgebeten gegen die Entscheidung protestiert. Die Regierung legte Berufung gegen das Urteil ein. Dieses ist damit vorerst ausgesetzt.
In dem südostasiatischen Land bekennen sich knapp 60 Prozent der 28 Millionen Einwohner zum Islam, der Rest sind Buddhisten, Christen oder Hindus. Etwa 850.000 Menschen sind katholischen Glaubens. Die Frage der Religionszugehörigkeit droht Malaysia zunehmend zu polarisieren.