Das Blatt veröffentlichte in seiner Freitagsausgabe auch andere Abbildungen des Propheten. Damit wolle das Blatt seinen Lesern zeigen, worum es gegenwärtig geht, sagte Chefredakteurin Hilde Haugsgjerd. In der vergangenen Woche hatte ein mutmaßlicher Islamist aus Somalia den dänischen Karikaturisten in dessen Haus überfallen. Dem Zeichner gelang es, sich bis zum Eintreffen der Polizei in einem Zimmer zu verschanzen.
Die dänische Zeitung "Jyllands-Posten" hatte im September 2005 zwölf Mohammed-Karikaturen von verschiedenen Künstlern veröffentlicht. Diese Zeichnungen lösten in der islamischen Welt eine Welle der Empörung aus, die in Protestkundgebungen und Unruhen gipfelte. Im Islam ist die bildliche Darstellung des Propheten Mohammed verboten.
Diskussion um Pressefreiheit
Die Karikaturen führten auch zu einer Diskussion über Medien- und Pressefreiheit. "Wir haben immer das Recht der Medien verteidigt, diese Karikaturen zu drucken, und wir haben auch Kopien gebracht, als die Diskussion 2005 ausbrach", sagte Haugsgjerd.
Eine Diskussion um die schwierigen Gratwanderungen zwischen Meinungs- und Pressefreiheit einerseits und der Achtung religiöser Gefühle andererseits hatte es auch Ende November in der evangelischen Talkshow "Tacheles" gegeben. Dabei rief die EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann grundsätzlich dazu auf, religiöse Gefühle stärker zu achten, während die frühere Chefredakteurin der "taz", Bascha Mika, auf dem Recht zur Religionskritik beharrte. Eine Zusammenfassung der Sendung können Sie hier sehen:
Weitere Infos zur Sendung: www.tacheles.tv/aktuell/religion-und-meinungsfreiheit