Wunschzettel für arme Kinder: Sternsinger bei Köhler
Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva Luise haben am Dreikönigstag traditionell Sternsinger im Schloss Bellevue empfangen. Im Kampf gegen Kinderarmut gebe es in der ganzen Welt und auch in Deutschland noch viel zu tun, sagte Köhler bei dem Empfang am Mittwoch in seinem Berliner Amtssitz.

Die Kinder aus der katholischen Gemeinde St. Salvator in Berlin-Lichtenrade brachten am Eingang des Schloss Bellevue mit Kreide den traditionellen Segenswunsch mit der neuen Jahreszahl "20*C+M+B+10" an, der sowohl für die Namen der Heiligen Drei Könige, Caspar, Melchior und Balthasar, als auch für den Satz "Christus Mansionem Benedict" ("Christus segne dieses Haus") steht.

In einem senegalesischen Taxi-Bus hatten sie zahlreiche Zettel mitgebracht, auf denen Kinder Wünsche für ihre Altersgenossen in Entwicklungsländern notiert hatten.

Es sei wichtig, dass die Sternsinger mit ihrer Aktion darauf aufmerksam machten, dass es vielen Kindern in anderen Ländern schlecht gehe, sagte Köhler. Er überreichte den Sternsingern eine persönliche Spende für ein Projekt für arbeitende Mädchen im Senegal.

Das westafrikanische Land steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Sternsingeraktion. Unter dem Motto "Utub yoon bu bees" ("Kinder finden neue Wege") sollen die Spenden unter anderem für Computer und Software zur Förderung der Bildung im Senegal eingesetzt werden. Unterstützt werden außerdem Projekte in 110 Ländern für Straßenkinder, Aids-Waisen und Kindersoldaten.

In ganz Deutschland ziehen alljährlich rund um den Jahreswechsel Kinder als Sternsinger verkleidet durch die Gemeinden und überbringen den Segenswunsch für das neue Jahr. Zugleich bitten sie um Spenden für arme Kinder in anderen Teilen der Welt. Rund 500.000 Kinder sind nach Angaben des Kindermissionswerks derzeit unterwegs. Auch evangelische Kinder beteiligen sich an der Aktion, die ihre Wurzeln in der katholischen Kirche hat.

Internet: www.sternsinger.de

epd/dpa