Luthermuseen: Weniger Besucher durch Wirtschaftskrise
Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt hat 2009 einen leichten Besucherrückgang in ihren vier Museen in Wittenberg und Eisleben verzeichnet. Grund ist den Angaben zufolge die weltweite Wirtschaftskrise. Rund 135.800 Gäste wurden gezählt.

Das sind 1.500 weniger als 2008, wie die Stiftung am Montag in Wittenberg mitteilte. Größter Anziehungspunkt mit allein 73.000 Gästen sei das Wittenberger Lutherhaus gewesen. Zur Stiftung Luthergedenkstätten gehören neben dem Lutherhaus das Melanchthonhaus in Wittenberg sowie das Geburtshaus und das Sterbehaus des Reformators in Eisleben.

Als Gründe für die gesunkene Besucherzahl wird der Wegfall von Reisegruppen aus dem Ausland in Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie die Vorbereitung von Bauarbeiten an Luthers Sterbehaus in Eisleben genannt. Der Gebäudekomplex soll ab Mitte dieses Jahres für fünf Millionen Euro instandgesetzt und erweitert werden.

Melanchthonjahr 2010

Die Vorhaben der Stiftung für 2010 stehen den Angaben zufolge ganz im Zeichen von Philipp Melanchthon (1497-1560), dessen Todestag sich am 19. April zum 450. Mal jährt. Höhepunkt der Ehrungen des Theologen, Humanisten und engen Freundes von Luther sei ein Festwochenende vom 16. bis 19. April in Wittenberg unter anderem mit Theateraufführungen und einem literarisch-musikalischen Programm.

Zudem werden Teile der geplanten neuen Dauerausstellung des Melanchthonhauses eröffnet. Geplant sei, das Gebäude für 4,2 Millionen Euro zu sanieren und auszubauen. Außerdem will die Stiftung bis Juni den als "Luthertoilette" bekanntgewordenen historischen Anbau am Lutherhaus, der im Jahr 2005 freigelegt worden war, für 530.000 Euro überdachen lassen.

Teil des Weltkulturerbes

Mit der Veröffentlichung seiner vor allem gegen den Ablasshandel der Kirche gerichteten 95 Thesen im Jahr 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) die Reformation eingeleitet. Neben den vier lutherischen Museen sind auch die Stadtkirche und die Schlosskirche von Wittenberg seit 1996 Weltkulturerbe der UNESCO.

epd