Vulkanausbruch in der Tiefsee zu beobachten
Erstmals ist es Forschern gelungen, einen Vulkanausbruch unter Wasser zu beobachten. In 1.200 Metern Tiefe schießt heiße Magma aus dem Boden. Forscher können jetzt untersuchen, wie Inseln im Ozean entstanden sind.

Einen gewaltigen Vulkanausbruch haben US-Forscher in der Tiefsee beobachtet. Das Magma schieße in knapp 1.220 Metern Tiefe aus dem Meeresboden, berichteten die Wissenschaftler auf dem Jahreskongress der Amerikanischen Geophysikalischen Vereinigung (AGU) in San Francisco. Nie zuvor seien Eruptionen in solchen Tiefen entdeckt worden. "Zum ersten Mal sind wir in der Lage, zu untersuchen, wie Inseln im Ozean und unterseeische Vulkane entstehen", sagte Barbara Ransom von der US-Wissenschaftsstiftung NSF. Beteiligt waren zudem Forscher der Ozeanografiebehörde NOAA.

Der West-Mata-Vulkan liegt im Pazifik zwischen den Fiji-Inseln, Tonga und Samoa. Da der immense Wasserdruck die Gewalt der Eruptionen bremst, konnten die Forscher ihren Tauchroboter extrem dicht an den Ausbruch heransteuern und detaillierte Aufnahmen der Lava und der austretenden Aschewolken machen. Zudem wurden Wasserproben genommen. Das Wasser in unmittelbarer Umgebung sei so sauer wie das Innere einer Batterie oder des Magens. Trotz der Extrembedingungen seien am West-Mata- Vulkan diverse Mikroben zu finden. Sogar Garnelen tummelten sich dort, berichteten die Wissenschaftler.

Der Vulkan speie sogenannte Boninit-Lava aus, die zu den heißesten Laven überhaupt zähle. Zuvor sei dieser Typ Lava nur bei Vulkanen gefunden worden, die vor mehr als einer Million Jahren erloschen seien, hieß es weiter. Es sei anzunehmen, dass 80 Prozent der vulkanischen Aktivität weltweit auf die Ozeane entfalle, die meisten Vulkane lägen in der Tiefsee.

dpa