Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen "Avatar" von James Cameron und "Lila lila".

Avatar – Aufbruch nach Pandora (USA 2009)

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Der teuerste Film aller Zeiten, eine neue 3-D-Technik und die endgültige Verschmelzung von Kino und Computerspiel: Mit Superlativen aller Art wurde der Film James Cameron, seit "Terminator 2" und "Titanic" ebenso sehr Geschäftsmann wie Regisseur, ins Kino gedrückt. Das fertige Werk spart nicht mit Effekten und entwirft eine traumhaft schöne Parallelwelt auf einem fernen Planeten, Pandora. Dort wird der gelähmte Ex-Marine Jake von einer privaten Miliz mit einem zweiten, genetisch umgerüsteten Körper zu einem wilden Naturvolk, den Na’vi geschickt – zwecks Ausforschung und Ausbeutung. Doch Jake findet Gefallen an seinem Extraleben. Und als es zur Konfrontation zwischen Na’vi und Militär kommt, ergreift der junge Mann Partei für die gefährdete Kultur. Die Zukunft des Kinos liegt, diesem Film zufolge, nicht im Bereich Drehbuch. Das neue digitale 3-D ist aber so gut, dass man es beinahe vergisst – als wäre man tatsächlich in einer fremden Welt.

Regie: James Cameron. Buch: James Cameron. Mit: Sam Worthington, Zoë Saldana, Sigourney Weaver, Stephen Lang, Michelle Rodriguez, Giovanni Ribisi. 161 Min. FSK ab 12, ff.

 

Wo die wilden Kerle wohnen (USA 2009)

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Wie geht man am besten vor, wenn man eine literarische Vorlage, die nur aus neun Sätzen und 18 Bildern besteht, filmisch umsetzen will? Man muss notgedrungen hinzuerfinden, das vorhandene Grundgerüst des Textes ausschmücken, um daraus einen abendfüllenden Film zu machen. Spike Jonze und sein Co-Autor Dave Eggers haben genau das getan und den Kinderbuchklassiker von Maurice Sendak in einen lebendigen Filmkosmos mit glaubwürdigen Figuren gewandelt. Die im Buch nur angedeutete Wildheit und Ungezogenheit der Hauptfigur Max etwa hat im Film ihre Ursache in den familiären Problemen des Kindes, im Frust über die ältere Schwester, der ungeteilten Liebe seiner Mutter, der Abwesenheit des Vaters. Dabei gelingt es den Machern auf wunderbarer Weise, die „wilden Kerle“ mit Hilfe von Ganzkörperpuppen und digitaler Manipulation lebensnah und authentisch auf der Leinwand zum Leben zu erwecken.

Regie: Spike Jonze. Buch: Spike Jonze, Dave Eggers. Mit May Records, Pepita Emmerichs, Catherine Keener, Mark Ruffalo. 101 Min. FSK: 6, ff.

 

Séraphine (Frankreich 2008)

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Die Künstlerin Séraphine lebt in der beengten Welt eines französischen Provinzstädtchens zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie schafft es nie, aus dieser konservativen Welt mit ihrer ausgeprägten Klassengesellschaft auszubrechen und musste zeitlebens ein Dasein als Außenseiterin fristen. Auch die Begegnung Sèraphines mit dem deutschen Kunstpublizisten Wilhelm Uhde blieb kaum mehr als eine Hoffnung auf Ausbruch aus dieser Situation. Denn die Liebe zu dem latent homosexuellen Intellektuellen muss zwangsweise unerwidert bleiben, und auch Uhdes Versprechen einer eigenen Ausstellung bleibt uneingelöst. Enttäuschungen, die die sensible Künstlerin nicht ertragen kann und sie um den Verstand bringen. Sensibles Künstlerporträt, das seine Intensität vor allem aus der Konzentration auf seine exzentrische Hauptfigur bezieht.

Regie: Martin Provost. Buch: Martin Provost, Marc Abdelnour. Mit Yolande Moreau, Ulrich Tukur, Anne Bennent Geneviève Mnich, Nico Rogner, Adélaide Leroux. 125 Min.


Lila Lila (Deutschland 2009)

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David (Daniel Brühl), Kellner eines Cafés in Berlin, ist schüchtern und unscheinbar und wird. im Alltag ständig übersehen. Als er eines Tages ein Romanmanuskript findet, ändert sich sein Leben schlagartig, und der Aschenputteltyp wird zum Mittelpunkt. Um die hübsche Literaturstudentin Marie (Hannah Herzsprung) für sich zu gewinnen, gibt er den Roman als sein eigenes Werk aus. Fatal wird Davids Lage aber, als sich das Buch unerwartet zu einem Bestseller entwickelt und David damit zum „Hotshot“ der literarischen Szene avanciert. Und dann erscheint auch noch ein Hallodri namens Jacky (Henry Hübchen), der behauptet, der wahre Autor des Romans zu sein. Unterhaltsamer Film mit komödiantischem Charme, der seiner Romanvorlage, Martin Suters gleichnamigem Bestseller, in freier Variation folgt.

Regie: Alain Gsponer. Buch: Alexander Buresch (nach der Romanvorlage von Martin Suter). Mit Daniel Brühl, Hannah Herzsprung, Henry Hübchen u.a.